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Polen
Männlichkeit und Fleischkonsum stärker gekoppelt als erwartet

Gegenüber männlichen Vegetariern oder Veganern gibt es in Polen mehr Vorurteile als gegenüber Frauen, die auf Fleisch oder andere tierische Produkte verzichten. Das hat ein [Forscherteam aus Warschau|https://link.springer.com/article/10.1007/s11199-023-01420-7] herausgefunden. Viele der Befragten sehen Vegetarier und Veganer als schwächer oder weniger männlich an als Fleischesser.

    Ein Räucher- und Wurststand auf einem Weihnachtsmarkt in Krakau.
    Weihnachtsmarkt in Krakau - Forscher haben herausgefunden, dass es für polnische Männer als schwach gilt, auf Fleisch zu verzichten. (picture alliance / NurPhoto / Klaudia Radecka)
    Besonders überraschend: Sogar Veganerinnen haben dieses Vorurteil. Die Autoren der Studie schreiben, die Verbindung zwischen Männlichkeit und Fleischkonsum sei noch stärker ausgeprägt als erwartet.
    Auf die Frage, ob es in Ordnung wäre, wenn der Partner oder die Partnerin vegan essen würde, sagten vor allem Männer nein. Die Forschenden erklären sich das so, dass die Männer befürchten, dann selbst Stück für Stück auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten zu müssen.
    In Deutschland ernähren sich deutlich mehr Frauen als Männer vegan. Auch hierzulande berichten Medien immer wieder über vergleichbare Vorurteile - eingehend wissenschaftlich erforscht wurden diese aber noch nicht.
    Diese Nachricht wurde am 08.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.