Man könnte das Ganze als Musik-Quiz aufziehen. Die Frage an die Kandidaten: Welcher der folgenden Gesangsinterpreten ist eine Maus? Dieser hier? Oder dieser? Ist es eher der hier? Oder doch Nummer vier? Ist es wie neulich bei "Wer wird Millionär"? Alle vier Antworten sind falsch? Denn seit wann singen Mäuse wie Vögel? Hat überhaupt schon mal jemand eine Maus singen gehört?
Ja! Timothy Holy! Ursprünglich Physiker, lehrt er heute als Professor für Neurobiologie in St. Louis in den USA. An der Washington University. Holy könnte das Quiz ausgetüftelt haben. Denn er kennt die richtige Antwort. Es ist Nummer drei! Die Tonaufnahme stammt aus seinem Labor.
" Was wir da hören, erinnert tatsächlich stark an Vogelgesang. Das klingt wie ein Zirpen und Zwitschern. Genauso wie Vögel produzieren auch Mäuse eine Reihe verschiedener Tonsilben. Und die variieren sie. Einige trällern sie häufiger als andere. Man könnte sagen: Ihre Lieder haben Refrains."
Was die Mäuse da zum Besten geben, sind eher euphorische Liebeslieder oder Werbegesänge. Männchen stimmen sie an, wenn sie ein Weibchen in der Nähe glauben.
" Die Männchen fangen an zu singen, wenn sie zum Beispiel den Urin von Weibchen wittern und die darin enthaltenen Sexualhormone."
Streng genommen kann man gar nicht sagen, dass der US-Forscher die Mäuslein singen hörte. Denn was die Nager da so trällern, bekommen unsere Ohren gar nicht mit: Es ist Ultraschall. Also der Frequenzbereich, den auch Fledermäuse nutzen. Er fängt erst bei 20 Kilohertz an. Damit liegt er oberhalb der menschlichen Hörschwelle.
Es gibt aber Mikrofone, die Ultraschall aufzeichnen. Ein solches benutzte Holy im Labor. Anschließend ging es ins Tonstudio ...
" Wir haben die Aufnahmen in zwei Schritten bearbeitet. Der erste: Man verlangsamt sie. Dadurch werden sie für uns hörbar. Viele kennen das vom Kassettenrekorder: Wenn der anfängt zu eiern, wird die Tonhöhe tiefer. Im zweiten Schritt haben wir dann ein Sprachbearbeitungs-Programm benutzt. Damit ließen sich die Aufnahmen wieder auf das Originaltempo bringen. Und zwar so, dass die Töne in ihrer Höhe für uns weiter hörbar blieben."
So klingt das Maus-Gezirpe in Zeitlupe, nach dem ersten Bearbeitungsschritt, und auch das ist nicht die Original-Mausstimme, aber wenigstens das richtige Liedtempo. Schon aus älteren Studien war bekannt, dass Mäuse Ultraschall-Töne abgeben. Nicht mehr und nicht weniger wollte auch Timothy Holy aufnehmen. Das Fiepsen sollte dem Neurobiologen signalisieren, auf welche Außenreize das Gehirn seiner Versuchstiere reagiert. Heraus kam dann, dass sehnsüchtige Mäuse-Männer Singvögeln in nichts nachstehen und bisweilen minutenlang tremolieren. "Es wäre eine Überraschung", sagt Holy, "wenn es neben Labormäusen nicht noch andere Nagetiere gäbe, die singen."
Ja! Timothy Holy! Ursprünglich Physiker, lehrt er heute als Professor für Neurobiologie in St. Louis in den USA. An der Washington University. Holy könnte das Quiz ausgetüftelt haben. Denn er kennt die richtige Antwort. Es ist Nummer drei! Die Tonaufnahme stammt aus seinem Labor.
" Was wir da hören, erinnert tatsächlich stark an Vogelgesang. Das klingt wie ein Zirpen und Zwitschern. Genauso wie Vögel produzieren auch Mäuse eine Reihe verschiedener Tonsilben. Und die variieren sie. Einige trällern sie häufiger als andere. Man könnte sagen: Ihre Lieder haben Refrains."
Was die Mäuse da zum Besten geben, sind eher euphorische Liebeslieder oder Werbegesänge. Männchen stimmen sie an, wenn sie ein Weibchen in der Nähe glauben.
" Die Männchen fangen an zu singen, wenn sie zum Beispiel den Urin von Weibchen wittern und die darin enthaltenen Sexualhormone."
Streng genommen kann man gar nicht sagen, dass der US-Forscher die Mäuslein singen hörte. Denn was die Nager da so trällern, bekommen unsere Ohren gar nicht mit: Es ist Ultraschall. Also der Frequenzbereich, den auch Fledermäuse nutzen. Er fängt erst bei 20 Kilohertz an. Damit liegt er oberhalb der menschlichen Hörschwelle.
Es gibt aber Mikrofone, die Ultraschall aufzeichnen. Ein solches benutzte Holy im Labor. Anschließend ging es ins Tonstudio ...
" Wir haben die Aufnahmen in zwei Schritten bearbeitet. Der erste: Man verlangsamt sie. Dadurch werden sie für uns hörbar. Viele kennen das vom Kassettenrekorder: Wenn der anfängt zu eiern, wird die Tonhöhe tiefer. Im zweiten Schritt haben wir dann ein Sprachbearbeitungs-Programm benutzt. Damit ließen sich die Aufnahmen wieder auf das Originaltempo bringen. Und zwar so, dass die Töne in ihrer Höhe für uns weiter hörbar blieben."
So klingt das Maus-Gezirpe in Zeitlupe, nach dem ersten Bearbeitungsschritt, und auch das ist nicht die Original-Mausstimme, aber wenigstens das richtige Liedtempo. Schon aus älteren Studien war bekannt, dass Mäuse Ultraschall-Töne abgeben. Nicht mehr und nicht weniger wollte auch Timothy Holy aufnehmen. Das Fiepsen sollte dem Neurobiologen signalisieren, auf welche Außenreize das Gehirn seiner Versuchstiere reagiert. Heraus kam dann, dass sehnsüchtige Mäuse-Männer Singvögeln in nichts nachstehen und bisweilen minutenlang tremolieren. "Es wäre eine Überraschung", sagt Holy, "wenn es neben Labormäusen nicht noch andere Nagetiere gäbe, die singen."