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Maffei 1 und 2

Das silberne Band der Milchstraße ist ein wunderschöner Anblick. Manchmal blockiert es jedoch andere kosmische Schönheiten. Das trifft auf zwei relativ nahe Galaxien im Sternbild Cassiopeia zu. Das W-förmige Sternbild steht an Novemberabenden hoch am Nordhimmel.

Von Ken Croswell |
    1968 beschäftigte sich der italienische Astronom Paolo Maffei mit jungen Sternen in der Cassiopeia. Dabei bemerkte er auf seinen Bildern zwei verschwommene Lichtflecken, die er nicht zu deuten wusste. Zwei Jahre später entschlüsselten andere Astronomen, dass es sich um zwei nahe Galaxien handelt. Nach Paolo Maffei bezeichnete man diese Galaxien als Maffei 1 und 2. Sie sind nur zehn Millionen Lichtjahre von uns entfernt - auf der galaktischen Entfernungsskala ist das nahe.

    Maffei 1 ist eine elliptische Galaxie - sieht also wie ein dickes, verschwommenes Ei aus. Maffei 2 dagegen ist wie unsere Milchstraße eine Spiralgalaxie. Weil sie uns so nahe sind, sollten sie eigentlich die hellsten Galaxien am Himmel sein. Doch etwas blockiert den Blick auf sie: unsere Milchstraße.

    Die Sterne der Cassiopeia liegen alle im Band der Milchstraße - sie befinden sich also zwischen uns und den beiden Galaxien. Und in dem Sternbild gibt es viel Gas und Staub. Dadurch wird viel sichtbares Licht der beiden Galaxien verschluckt. Das erklärt, warum die Galaxien erst vor 40 Jahren entdeckt wurden - obwohl sie uns so nahe sind.

    Infrarote Strahlung kann die Gas- und Staubwolken jedoch durchdringen. Deshalb konnten Astronomen in den vergangenen Jahren immer mehr über Maffei 1 und 2 herausfinden.