Immer mehr Unternehmer, Geschäftsleute, Hoteliers und Restaurantbesitzer wollen keine Schutzgelder mehr bezahlen. Sie weigern sich und erklären das öffentlich. Die Initiative heißt "Addiopizzo", übersetzt "Tschüss Schutzgeld", und findet nicht nur die Unterstützung lokaler Politiker und Bürger, sondern auch der deutschen Botschaft in Rom. Der deutsche Botschafter Michael Steiner fördert das Projekt eines Stadtplans von Palermo, in dem alle Geschäfte und Lokale der sizilianischen Hauptstadt verzeichnet sind, die sich weigern, Schutzgelder zu zahlen. Ein Stadtplan für kritische Konsumenten, heißt es aus der Botschaft, die übrigens die Anschubfinanzierung des Projekts übernommen hat. Um das Projekt auch langfristig erfolgreich weiterführen zu können, plant die Botschaft, deutsche Reiseveranstalter als Sponsoren zu gewinnen und Verlage zur Aufnahme des Themas in die Reiseliteratur zu ermutigen. Die deutsche Unterstützung sei für die Addiopizzo-Bewegung enorm wichtig, meint Pina Grassi, Witwe eines von der Mafia ermordeten Unternehmers:
"Das ist für uns sehr wichtig und ist eine internationale Anerkennung. Wir werden immer mehr, und dass uns auch die Deutschen jetzt helfen, ist doch toll, denn jede Hilfe können wir gebrauchen gegen einen Feind, der keine Gelegenheit auslässt, um zurückzuschlagen. Nicht nur in Sizilien."
Die Rede ist von der Cosa Nostra, der Mafia. Die Bosse kontrollieren nach wie vor die Wirtschaft der Insel. Da haben auch die spektakulären Verhaftungen der letzten Jahren nichts daran geändert. Tatsache ist, dass nicht wenige Geschäftsleute ihren Mut, keine Schutzgelder mehr zu entrichten, teuer bezahlen mussten. Dazu der Geschäftsmann Sergio Macalusi:
"Man übte auch auf mich Anschläge aus. Mein Auto wurde in Brand gesteckt. Anonyme Briefe. Autoreifen werden zerstochen oder der Hund des Hauses getötet. Wer dann immer noch nicht zu zahlen bereit ist, muss mit dem Schlimmsten rechnen, mit Morddrohungen etwa. Ich habe diese Leute immer wieder angezeigt."
Nicht dass die Cosa Nostra in den letzten Jahren humaner geworden sei, aber sie lassen es immer öfter durchgehen, dass Geschäftsleute keinen Pizzo mehr bezahlen. Mit ihrer Initiative wollen die Organisatoren und Mitglieder von "Addiopizzo" das Schweigen, die sogenannte "Omertà" durchbrechen, die alles das betrifft, was mit der Mafia zu tun. Dazu Vera Castagnetta von "Addiopizzo":
"Viele Leute wundern sich zunächst über unseren Mut, unterstützen dann aber den neuen Bürgersinn, den wir repräsentieren. Wir bieten eine echte Alternative, bei der die Mafia nichts verdient. Nur so ändert sich hier wirklich etwas in Palermo."
Unterstützung finden die Addio-Pizzo-Organisatoren bei immer mehr Konsumenten, bei jenen also, die sich entschieden habe, ihre Lebensmittel, ihre Kleidung, ihre Zigaretten, ihre Torten und Brötchen oder ihre Reisen nur bei jenen Geschäftsleuten zu kaufen, die den Mut besitzen, keine Schutzgelder mehr zu entrichten. In Palermo ist es sogar schick geworden, jene Geschäfte zu frequentieren, die an ihren Eingangstüren den Aufkleber "Addiopizzo" tragen. Doch ist das Einkaufen in Schutzgeldfreien Geschäften für Konsumenten nicht gefährlich? Bis jetzt nicht. Bis jetzt lassen die Bosse die Kunden in Ruhe.
"Das ist für uns sehr wichtig und ist eine internationale Anerkennung. Wir werden immer mehr, und dass uns auch die Deutschen jetzt helfen, ist doch toll, denn jede Hilfe können wir gebrauchen gegen einen Feind, der keine Gelegenheit auslässt, um zurückzuschlagen. Nicht nur in Sizilien."
Die Rede ist von der Cosa Nostra, der Mafia. Die Bosse kontrollieren nach wie vor die Wirtschaft der Insel. Da haben auch die spektakulären Verhaftungen der letzten Jahren nichts daran geändert. Tatsache ist, dass nicht wenige Geschäftsleute ihren Mut, keine Schutzgelder mehr zu entrichten, teuer bezahlen mussten. Dazu der Geschäftsmann Sergio Macalusi:
"Man übte auch auf mich Anschläge aus. Mein Auto wurde in Brand gesteckt. Anonyme Briefe. Autoreifen werden zerstochen oder der Hund des Hauses getötet. Wer dann immer noch nicht zu zahlen bereit ist, muss mit dem Schlimmsten rechnen, mit Morddrohungen etwa. Ich habe diese Leute immer wieder angezeigt."
Nicht dass die Cosa Nostra in den letzten Jahren humaner geworden sei, aber sie lassen es immer öfter durchgehen, dass Geschäftsleute keinen Pizzo mehr bezahlen. Mit ihrer Initiative wollen die Organisatoren und Mitglieder von "Addiopizzo" das Schweigen, die sogenannte "Omertà" durchbrechen, die alles das betrifft, was mit der Mafia zu tun. Dazu Vera Castagnetta von "Addiopizzo":
"Viele Leute wundern sich zunächst über unseren Mut, unterstützen dann aber den neuen Bürgersinn, den wir repräsentieren. Wir bieten eine echte Alternative, bei der die Mafia nichts verdient. Nur so ändert sich hier wirklich etwas in Palermo."
Unterstützung finden die Addio-Pizzo-Organisatoren bei immer mehr Konsumenten, bei jenen also, die sich entschieden habe, ihre Lebensmittel, ihre Kleidung, ihre Zigaretten, ihre Torten und Brötchen oder ihre Reisen nur bei jenen Geschäftsleuten zu kaufen, die den Mut besitzen, keine Schutzgelder mehr zu entrichten. In Palermo ist es sogar schick geworden, jene Geschäfte zu frequentieren, die an ihren Eingangstüren den Aufkleber "Addiopizzo" tragen. Doch ist das Einkaufen in Schutzgeldfreien Geschäften für Konsumenten nicht gefährlich? Bis jetzt nicht. Bis jetzt lassen die Bosse die Kunden in Ruhe.