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Mafia unterwandert Fußballklubs

Wett-Manipulation und Geldwäsche - der italienische Fußball kommt nicht zur Ruhe. Jetzt schlägt kein Geringerer als Roms oberster Mafia-Jäger Alarm und prangert die Machenschaften des organisierten Verbrechens im italienischen Fußball an.

Von Bernhard Krieger |
    Italiens oberster Mafia-Jäger schlägt Alarm: Das organisierte Verbrechen hat den Fußball ins Visier genommen! - warnt Italiens Anti-Mafia-Staatsanwalt Piero Grasso. Klammheimlich unterwandere die Mafia den italienischen Profi-Fußball. Und dabei beschränke sie sich längst nicht mehr nur auf die Manipulation von Sport-Wetten. Geldwäsche sei das große Geschäft für die Mafia im Fußball.

    Vor allem in Süditalien würde das organisierte Verbrechen schmutziges Geld aus illegalen Aktivitäten in Klubs einbringen, um es dann wieder als sauberes Geld aus den Vereinen abzuziehen. Besonders gefährdet seien Klubs aus der zweiten und dritten Reihe, die die Wirtschaftskrise besonders hart trifft.

    In seiner Not fragt schließlich kaum noch ein Klub-Präsident neue Sponsoren oder Anteilseigner, woher ihr Geld stammt. Auch die Kontrolle durch Finanzaufsicht und Medien sei hier gering, meint Grasso. Anders als in der ersten Liga. Dort platzte der Verkauf des verschuldeten AS Rom an einen Investorengruppe zuletzt wohl auch wegen mangelnder Transparenz. Da sei nicht klar gewesen, woher die angebotenen Millionen eigentlich stammten, meint Staatsanwalt Grasso.