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Magellan segelt um die Venus

Der Portugiese Ferdinand Magellan gilt als erster Umsegler der Erde, obwohl er den Ausgangshafen und damit das Ziel seiner Expedition, mit der die Kugelgestalt der Erde endgültig nachgewiesen werden sollte, nicht erreichte. Er wurde im April 1521 auf der anderen Seite der Erde, auf der Philippineninsel Mactan, bei einem Gefecht mit Einheimischen getötet. So konnte Magellan seine Expedition nur während der ersten Hälfte anführen.

Von Hermann-Michael Hahn | 10.08.2010
    Die amerikanische Weltraumbehörde NASA benannte trotz dieses tragischen Hintergrundes eine ihrer Planetensonden nach dem portugiesischen Seefahrer: Die Sonde Magellan flog Ende der 80er Jahre zur Venus, dem inneren Nachbarplaneten der Erde. Dort schwenkte sie in eine Umlaufbahn ein, um die unter einer dichten, undurchsichtigen Wolkendecke verborgene Venusoberfläche per Radar auf etwa einhundert Meter genau zu kartieren.

    Erste Radarbeobachtungen der Venus waren bereits Mitte der 60er Jahre von der Erde aus vorgenommen worden. Mit ihrer Hilfe hatte man zum einen die langsame Rotation des Planeten erkannt und zum anderen einige großräumige Strukturen erahnen können. Ende der 70er Jahre kam im Zuge der Pioneer-Venus-Mission dann ein erster Venus-Orbiter zur Radarvermessung zum Einsatz.

    Suchen Sie heute Abend gegen halb zehn die strahlend helle Venus tief am Westhimmel. Heute vor genau zwanzig Jahren hat die Raumsonde Magellan die Venus erreicht - und innerhalb von gut zwei Jahren Radardaten fast von der gesamten Oberfläche zur Erde gefunkt.

    Die Raumsonde Magellan

    Die Mission Magellan