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Magnesiumpaste macht Plastik Konkurrenz

Technik. - In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt öffnete heute die "K 2001" ihre Pforten und präsentiert noch bis zum 1. November neue Materialien, Anwendungen und Produkte rund um Kunststoffe. Neben den Ständen der Industrie finden sich aber auch zahlreiche Entwicklungslabors von Herstellern und Hochschulen und geben Einblicke in die Zukunft der Polymermaterialien.

    Eine unüberschaubare Vielfalt an neuen Produkten bietet sich dem zahlreich angereisten und internationalen Publikum, das in den kommenden Tagen die internationale Fachmesse "Kunststoff und Kautschuk 2001" in Düsseldorf besuchen wird. Aber auch die Forschungsabteilungen und Institute, die die Grundlagen dafür bereiten, nutzen die Gelegenheit ebenfalls, um ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorzustellen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem neue Verfahren und Methoden, die Polymerverbindungen völlige neue Eigenschaften und Anwendungen verschaffen.

    Ein Beispiel dafür ist etwa ein Verfahren, mit dem Kunststoffteile leichter lackiert werden können, wie etwa farbige Leichtbau-Autoteile. Zum Zuge kommen dabei erstmals auch elektrisch leitfähige Kunststoffe, die bislang vor allem für Furore in der Elektronik sorgen. Dazu wird zunächst eine erste elektrisch leitende Polymerschicht aufgetragen und fest mit dem Untergrund verbunden. Die eigentliche Farbschicht, ebenfalls eine ionisierte Verbindung, wird dann mit Hilfe einer elektrisch geladenen Spritzpistole auf das grundierte und ebenfalls an eine Elektrode angeschlossene Bauteil aufgetragen. "Ein Vorteil dabei ist der geringere Materialverlust bei der Verarbeitung, denn bei dem elektrostatischen Lackierverfahren findet die Farbe ihr Ziel direkt und ein Vorbeisprühen wird vermieden", erläutert Uwe Lommertsch vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Materialforschung in Bremen. Überdies eigne sich die Methode auch für lösungsmittelarme Lacke und helfe so, die Umwelt zu schonen.

    Nachdem einfach herzustellendes Plastik Metalle aus vielen traditionellen Anwendungen vertreiben konnte, demonstriert ein Hersteller auf der "K 2001", wie er mit einem besonderen Leichtmetall verlorenes Terrain wieder gutmachen will. Dazu verwendet der findige Unternehmer ein Verfahren aus der Kunststoffverarbeitung - das kostengünstige Spritzgießen - um damit Magnesiumkörnchen in Form zu bringen. Besonderer Clou: Das Leichtmetall wird zunächst als Paste verarbeitet. "So können wir Effekte erzielen, wie beispielsweise eine sehr große Passgenauigkeit, die ansonsten alleine mit Plastik möglich wäre", berichtet der Hersteller. So verarbeitete Metalle böten jedoch den Vorteil einer guten elektrischen Leitfähigkeit sowie hoher Härte und Beständigkeit.

    [Quelle: Matthias Hennies]

    Links:

    Messe Kunststoff und Kautschuk 2001 Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Materialforschung

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