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Major League Baseball
Rodriguez wehrt sich gegen Dopingsperre

In den USA tobt ein Machtkampf. Die Major League Baseball und einer ihrer Topstars, Alex Rodriguez, lassen die Muskeln spielen. Am Wochenende wurde der Profi von den New York Yankees für 162 Spiele gesperrt. Die Begründung: Verstoß gegen die Doping-Richtlinien und Behinderung der Untersuchung. Dagegen setzt sich Rodriguez nun zur Wehr und holt zum Gegenschlag aus.

Von Heiko Oldörp |
    Der Baseballspieler Alex Rodríguez läuft von links nach rechts. Im Hintergrund ist Publikum zu sehen.
    Alex Rodriguez, Spitzname A-Rod, findet die Rekordsperre gegen ihn ungerechtfertigt. (picture alliance / dpa / Brian Blanco)
    Für Alex Rodriguez ist die Sache klar: Der Baseball-Star der New York Yankees spricht von einer Hexenjagd gegen ihn seitens der Major League Baseball und fühlt sich auch von der Spielergewerkschaft im Stich gelassen. Die gegen ihn verhängte Rekordsperre von 162 Spielen sei völlig ungerechtfertigt, betonte Rodriguez. Seine Anwälte haben vor einem Bezirksgericht Klage gegen die Liga eingereicht. Der Vorwurf: Richter Fredric Horowitz, der im Streit zwischen Liga und Rodriguez als Schlichter fungierte, sei parteiisch gewesen.
    Die scheinbar endlose Saga um den Topverdiener wird also weitergehen.
    Am Wochenende hatte Tony Bosch erstmals öffentlich zugegeben, A-Rod, wie der Third Baseman in Amerika genannt wird, mit illegalen Mitteln versorgt zu haben. Das ganze geschah in Boschs Klinik in Miami. Aufgeflogen ist der so genannte Biogenesis-Skandal bereits vor einem Jahr. Doch erst jetzt gab Bosch in einem Interview mit der TV-Sendung “60 minutes” Einzelheiten bekannt. So betonte er, dass Rodriguez Angst vor Nadeln habe und er ihm deshalb die Mittel injezierte.
    "Alex is scared of needles. At times he would ask me to inject."
    "You have injected him?"
    "Yes."
    "Personally?"
    "Personally."
    Die Liga hatte Rodriguez bereits im Sommer wegen Verstoßes gegen die Dopingrichtlinien sowie Behinderung der Untersuchungsbehörden für 211 Spiele gesperrt. Nachdem A-Rod gegen die Sperre Beschwerde einlegte, landete der Fall im November auf dem Tisch vom Fredric Horowitz. Die Verhandlung fand hinter verschlossenen Türen statt, Bosch war der Hauptzeuge.
    Rodriguez war auch dabei, sagte jedoch nicht aus. Stattdessen stürmte er wütend aus dem Saal, weil er sich ungerecht behandelt fühlte, ging direkt in einer New Yorker Radio-Studio und bezog hier Stellung. Er sei in allen Anklagepunkten unschuldig, habe weder illegale Mittel genommen, noch die Justiz behindert, so Rodriguez.
    "Where you guilt at any of these charges?"
    "No."
    "Did you do any PED's?"
    "No."
    "Did you obstruct any justice, anybody any witnesses, did you do anything that they accuse you of?"
    "No."
    "Nothing?"
    "Nothing."
    Rodriguez ist durch die ständigen Doping-Diskussionen selbst bei vielen Yankees-Fans unbeliebt geworden. Dennoch darf das Vorgehen der Liga zumindest angezweifelt werden. Für die Aussagen von Bosch ließ die MLB die Anklage gegen die ehemaligen Klinik-Betreiber fallen, zahlte ihm all seine Anwaltskosten, sorgte für seine Sicherheit und garantierte, ihn gegen alle möglichen Anklagen zu verteidigen.