Archiv


Man zwang das Volk zur Freiheit

Es war der erste Demokratieversuch auf deutschem Boden: die Mainzer Republik. Die Vorläufer von Parteien wurden gegründet und mit dem rheinisch-deutschen Nationalkonvent das erste Parlament gewählt, das aus den ersten allgemeinen Wahlen hervorging. Zwar waren die Frauen noch nicht beteiligt, und die Wahlen erfolgten nicht überall freiwillig - standen doch in manchen Orten die französischen Besatzer mit Kanonen parat - doch zum ersten Mal in der deutschen Geschichte konnte das Volk überhaupt wählen.

Von Barbara Weber |
    Wie die Mainzer Republik heute zu beurteilen ist, darüber wird unter Wissenschaftlern immer noch gestritten: Die einen halten sie für reine Repression der französischen Revolutionstruppen, DDR-Wissenschaftler sahen sie als Vorläufer des Sozialismus. Inzwischen scheint sich bei der Mehrheit der Historiker die Meinung durchgesetzt zu haben, dass es zwar negative Auswüchse gab, aber auch direkte Verbindungen zur Demokratie. Über den aktuellen Forschungsstand wird am Mittwoch, 21.05.2008 auf einem Kongress im Mainzer Landtag im Plenarsaal diskutiert. Barbara Weber hat im Vorfeld mit einigen Wissenschaftlern gesprochen und ist Stationen der ersten Mainzer Republik im Mainzer Stadtbild gefolgt.

    Weitere Themen der Sendung:

    Ursula Storost
    Metropolen - jenseits der Megacities
    Eine Hamburger Vortragsreihe über "Brenngläser" der aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen


    Peter Leusch
    Würdige Arme oder Sozialschmarotzer?
    Ein Trierer Forschungsverbund analysiert den Umgang mit sozial Schwachen früher und heute


    Kersten Knipp
    Scharfsinniger Diagnostiker mit Langzeitwirkung
    Bielefelder Vorlesungsreihe zum 150. Geburtstag des Soziologen Georg Simmel