Dienstag, 23. April 2024

Archiv

Manipulation
Dänische Anti-Doping-Agentur bekämpft auch Wettbetrug

In Dänemark geht die Anti-Doping-Agentur einen neuen Weg: Sie verfolgt auch sogenanntes Matchfixing, also Wettbetrug. Im Interview erklärt Michael Ask, der Direktor der Agentur, wie sie arbeitet. Außerdem spricht er über Möglichkeiten, den Sport weltweit sauberer zu machen.

Michael Ask im Gespräch mit Matthias Friebe | 23.01.2016
    Die dänische Anti-Doping-Agentur baut eine Plattform auf, auf der Informationen aus allen relevanten Quellen gesammelt und eingeordnet werden. Michael Ask ist Chef der Agentur. Er sagt, Matchfixing sei nicht so schwer zu verfolgen: "Man braucht mehrere Leute und die müssen sich absprechen. Außerdem muss zum Beispiel Geld übergeben werden." Das hinterlasse Spuren, denen Ermittler nachgehen könnten.
    Ask äußert sich auch dazu, was für einen sauberen Sport benötigt werde: "Sportorganisationen und Regierungen müssen mehr gegen Wettbetrug unternehmen. Wir brauchen mehr Geld zur Bekämpfung des Wettbetrugs." Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA habe weniger Geld zur Verfügung, als ein mittelmäßiger Bundesligaklub.
    Viel Geld und wenig Kontrolle: Ein "gefährlicher Cocktail"
    Zukünftig sollte es nach Meinung von Ask eine weltweite Agentur geben, die sich für die Integrität des Sports einsetzt. Ob das Vorbild Dänemarks auch weltweit übertragbar sei, lässt er offen. Da müsse noch besprochen werden, ob die WADA etwa zukünftig für Ermittlungen gegen Doping, Wettbetrug und Korruption verantwortlich sein solle. Die Kompetenzen beim Kampf gegen all diese Delikte seien aber die gleichen.
    Ask bezeichnet das viele Geld im modernen Topsport und geringe staatliche Kontrolle auf der Gegenseite als "gefährlichen Cocktail". Zunehmende Recherchen der Medien und der öffentliche Ärger über Betrug machten ihm aber Hoffnung auf eine Verbesserung.