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Marathon-Olympianorm
"Vergleichbarkeit gewährleisten"

Der Kenianer Eliud Kipchoge hat zum wiederholten Male den Berlin-Marathon gewonnen. Schnellste Frau war seine Landsfrau Gladys Cherono. Beste Deutsche wurden Philipp Pflieger und Anna Hahner - beide verfehlten allerdings die Olympia-Norm, die zuletzt in die Kritik geraten war. DLV-Präsident Clemens Prokop verteidigte die Regelung im DLF.

27.09.2015
    Der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Clemens Prokop spricht am 30.07.2014 auf einer Pressekonferenz in der Geschäftsstelle des Landessportbundes Hessen in Frankfurt am Main (Hessen).
    Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (picture alliance / dpa - Fredrik Von Erichsen)
    Mehr als 41.000 Läuferinnen und Läufer waren zum Berlin-Marathon angetreten - Sieger Eliud Kipchoge verfehlte mit einer Zeit von 2 Stunden und 4 Minuten einen neuen Rekord. Gladys Cherono schaffte den Marathon in 2 Stunden, 19 Minuten und 25 Sekunden.
    Philipp Pflieger (16. Platz/2:12:50) und Anna Hahner (13. Platz/2:30:19) verfehlten beide die Olympia-Norm. Die Norm des DOSB für Männer war zuletzt in die Kritik geraten: Deutsche Läufer müssen demnach eine Zeit von 2 Stunden und 12 Minuten und 15 Sekunden laufen, um sich zu qualifizieren, während die internationale Qualifizierungszeit bei 2 Stunden 15 Minuten liegt.
    Pflieger: "Knüppel zwischen die Beine geworfen"
    Der Präsident des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV), Clemens Prokop, verteidigte die Norm: "Philipp Pflieger ist auf der Weltrangliste auf Platz 200 - in anderen Disziplinen werden nur die 25 bis 30 Besten nominiert - das könne man nur schwer erklären, warum jemand mit so einer Platzierung nominiert wird." Die Vergleichbarkeit zwischen den Disziplinen müsse gewährleistet werden.
    Marathon-Läufer Philipp Pflieger nach dem Zieleinlauf beim Marathon mit Sonnenbrille.
    Philipp Pflieger beim Berlin-Marathon 2015. (dpa/picture alliance/Bernd Von Jutrczenka )
    Philipp Pflieger kritisierte die Regelung: "Ich kann's nicht ganz verstehen. Da hat man den Eindruck, da werden einem Knüppel zwischen die Beine geworfen. Man muss ungemein viel investieren, während die Konkurrenten sich in Ruhe vorbereiten können."