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Margaret Atwoods Dankesrede zur Friedenspreisverleihung
"An vielen Fronten besteht Anlass zur Sorge"

Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood ist mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Laudatorin Eva Menasse würdigte Atwood als Autorin, die in ihren Werken zeige, wie Literatur sein müsse, um auch eine politische Wirkung zu entfalten.

Von Margaret Atwood |
    Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood blickt am 15.10.2017 bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche in Frankfurt am Main (Hessen) in die Runde. Die 77 Jahre alte Autorin wird für «Humanität, Gerechtigkeitsstreben und Toleranz» in ihrem umfangreichen Schaffen geehrt. Die renommierte Auszeichnung, die seit 1950 vergeben wird, ist mit 25 000 Euro dotiert.
    Margaret Atwood bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche in Frankfurt am Main (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
    In ihrer Dankesrede in der Frankfurter Paulskirche äußerte sich die 77-Jährige Kanadierin Atwood auch zur aktuellen politischen Situation weltweit. An vielen Fronten bestehe Anlass zur Sorge. Mit Blick auf die USA sagte Atwood, jahrzehntelang hätten die Vereinigten Staaten trotz aller Mängel als Symbol für Freiheit und Demokratie gegolten. Das sei vorbei.
    Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis gilt als wichtigster deutscher Kulturpreis. In der Begründung des Stiftungsrates heißt es, Atwood sei eine der bedeutendsten Erzählerinnen der Gegenwart. In ihren Werken zeige sie politisches Gespür und Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen.
    Auszüge aus der Laudatio von Eva Menasse und der Dankesrede Margaret Atwoods anlässlich der Verleihung des Friedenspreises in der Frankfurter Paulskirche können Sie sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.