Auszeichnung
Margot Friedländer Preise für Erinnerungsinitiativen und Influencer

Die Margot Friedländer Stiftung hat fünf Initiativen und Personen für ihr Engagement für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie ausgezeichnet. Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden am Abend in Berlin verliehen. Mit der Preisverleihung wollte die Margot Friedländer Stiftung nach eigenen Angaben ein sichtbares Zeichen der Hoffnung setzen.

    Margot Friedländer, deutsche Überlebende des Holocaust, vor einem Gebäude
    Margot Friedländer, deutsche Überlebende des Holocaust (Archivbild) (picture alliance / dpa / Annette Riedl)
    Der erste Preis ging an die Evangelische Jugendarbeit Wurzen (Sachsen) für deren langjähriges Engagement zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und den Einsatz gegen Antisemitismus. Unter anderem recherchieren die Jugendlichen den Angaben zufolge in ihrem Projekt „GrenzGeschichten“ die Lebensgeschichten von NS-Opfern in der Region und machen diese sichtbar.
    Mit dem zweiten Preis wurden die "Achava Festspiele Thüringen "ausgezeichnet. Sie leisteten seit 2015 mit einem vielfältigen Bildungs- und Kulturprogramm einen wichtigen Beitrag zur historischen Aufklärung und zur Demokratievermittlung in der Region.
    Der 1973 gegründete FC Ente Bagdad aus Mainz wurde für sein Engagement als integrativer Fußballverein ausgezeichnet. Menschen verschiedener Herkunft und religiösen Glaubens fänden hier eine Gemeinschaft, deren Einsatz weit über das Fußballfeld hinaus gehe.
    Die Content Creatorin, Tiktokerin und Buchautorin Susanne Siegert wurde mit dem Margot Friedländer Persönlichkeitspreis geehrt. Mit unermüdlichem Einsatz kläre sie in den Sozialen Medien junge Menschen über die Verbrechen der Nationalsozialisten auf, hieß es zur Begründung.
    Der Margot Friedländer Schulpreis ging an die Realschule und das Gymnasium Korschenbroich (Nordrhein-Westfalen) für das Engagement der Schülerinnen und Schüler zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, innerhalb wie außerhalb der Schule, und für die engagierte Wissensvermittlung von Jugendlichen für Jugendliche.
    Die 2023 gegründete Margot-Friedländer-Stiftung setzt sich im Sinne ihrer Stifterin, der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (1921-2025), für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie ein. Schirmherr der Stiftung ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
    Friedländer war am 9. Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben. Als Jüdin war die gebürtige Berlinerin in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Sie emigrierte später in die USA und kam mit 88 Jahren zurück nach Berlin.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.