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Maria Cunitz

Im Jahr 1610 entdeckte Galileo Galilei die Monde des Jupiter - und Maria Cunitz kam im schlesischen Wohlau zur Welt. Schon als kleines Mädchen fiel ihre außerordentliche Begabung auf. Sie interessierte sich für Naturwissenschaft und lernte im Laufe ihres Lebens sieben Sprachen.

Von Dirk Lorenzen |
    Mit Mitte 20 lernte sie den Arzt und Astronomen Elias von Löwen kennen, der ihr Interesse für die Vorgänge am Himmel weiter förderte und später ihr zweiter Ehemann wurde. In den Wirren des 30-jährigen Krieges flüchteten beide nach Polen.

    Dort verlebte Maria Cunitz ihre wissenschaftlich fruchtbarste Zeit. Sie übersetzte Werke von Johannes Kepler aus dem Lateinischen. Zeitweise waren Keplers Texte nur in dieser Übersetzung erhältlich.

    Maria Cunitz war aufgefallen, dass die bei Kepler angegebenen Berechnungstabellen oft recht umständlich zu benutzen waren. Kurzerhand vereinfachte sie die Methoden, mit denen sich der Lauf der Planeten vorhersagen ließ. Sie korrigierte sogar einige Rechenfehler in Keplers Arbeiten.

    1650 veröffentlichte sie ihr Hauptwerk "Urania Propitia". Urania ist die Muse der Astronomie, "propitia" bedeutet gewogen oder günstig. Und in der Tat war die Muse der Astronomie ihr sehr gewogen: Denn das Buch, in dem es um den Aufbau der Welt und den Lauf der Gestirne geht, wurde geradezu ein Bestseller - Der Text war zweisprachig auf Latein und Deutsch verfasst und machte Maria Cunitz zur bedeutendsten Astronomin ihrer Zeit.

    Heute ist sie völlig in Vergessenheit geraten. Immerhin wurde ein Krater auf der Venus nach ihr benannt.

    Maria Cunitz ist im August 1664 im Alter von 56 Jahren gestorben.

    Einige Informationen zu Leben und Werk von Maria Cunitz

    Daten zum Leben von Maria Cunitz

    Projekt "She is an astronomer"