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Markttrends in der Solarstromerzeugung

Der Bundesverband Solarindustrie spricht weiterhin von einer Hochkonjunktur und somit ist eine positive Grundstimmung in der gesamten Solarbranche zu verzeichnen – und diese positive Grundstimmung betrifft eigentlich alle, die damit zu tun haben. Das sind die Hersteller, die Installateure und auch die Großhändler. All diese Marktgruppen wurden für diese heute vorgestellte Trendstudie befragt – und man erwartet sogar für dieses Jahr rund 50 Prozent Wachstum – und das nach ohnehin schon boomenden Phasen in den vergangenen vier/fünf Jahren. Politisch sieht sich der Bundesverband Solarindustrie auch durch die viel beachtete Weltkonferenz für Erneuerbare Energie vor zwei Wochen in Bonn bestätigt – genug Rückenwind für die Sonnenanzapfer also, sagt Gerhard Stryi-Hipp vom Bundesverband:

Von Dieter Nürnberger |
    Der Markttrend ist eindeutig nach oben gerichtet. Wir haben einen regelrechten Nachfrageschub in diesem Jahr. Da helfen uns die verbesserten Rahmenbedingungen: eine verbesserte Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das führt mittlerweile sogar zu längeren Lieferzeiten, die Branche baut mit neuen Produktionsanlagen aus – also eine sehr, sehr positive Entwicklung.

    Und weiterhin wird auch die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen hauptsächlich aus dem privaten Bereich kommen. Erst dann kommen gewerbliche Kunden dieser Technik. Und gut zu wissen für die Betriebswirtschaftler in der Branche: Die von den Herstellern für 2004 geplante Produktion ist größtenteils auch schon verkauft. Somit schlägt sich dieser Boom denn auch auf dem Arbeitsmarkt hierzulande nieder. Zur Zeit beschäftigt man etwa 15.000 Mitarbeiter, 12.000 waren es noch im vergangenen Jahr. Der politische Streit um das Erneuerbare Energiengesetz hat da scheinbar nicht geschadet – aber Kontinuität bei den Rahmenbedingungen ist eben für eine Branche, die noch unterstützt und angeschoben werden muss, natürlich wichtig:

    Im Moment sind wir eigentlich vollkommen zufrieden. Wir brauchen aber langfristig Stabilität bei den Rahmenbedingungen. Unsere Sorge ist, dass nach einem möglichen Regierungswechsel diese Politik nicht im gleichen Umfang weitergeführt werden könnte. Man muss halt deutlich sagen, man kann eine solche Technologie auch nur aufbauen, wenn man einen langen Atem hat. Und deshalb sind wir auch sehr froh, dass die CDU/CSU beim Vorschaltgesetz Ende des vergangenen Jahres auch zugestimmt hat. Und wir setzen deshalb einfach darauf, dass die Union diese Technik auch weiterhin unterstützt.

    Die Kunden dieser Anlagen, auch das zeigt die Studie, achten inzwischen sehr wohl auf den Preis einer Photovoltaikanlage, es geht wie bei anderen Produkten auch um die Garantiebedingungen und auch die Langlebigkeit eines Produktes. Wobei auch interessant ist, ein Ja zu einer Solaranlage wird vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen getroffen – man sieht so etwas auch als Geldanlage. Besonders für Landwirte sind solche Modelle mit der garantierten Strom-Abnahme- und Vergütungsregelung natürlich interessant. Aber die Branche weiß auch – dass es in der technischen Entwicklung Fortschritte geben muss – die Konkurrenz auf dem Weltmarkt ist groß – vor allem Japan führt im internationalen Vergleich. Noch einmal Gerhard Stryi-Hipp:

    Kosten senken bedeutet, dass die Anlagen effizienter werden. Hier haben wir eine gute Entwicklung. Wir haben einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, beispielsweise bei den Wirkungsgraden. Und wir haben durch den Ausbau der Anlagen auch eine kostengünstigere Produktion. Denn jeder, der eine Photovoltaik-Fabrik baut, der baut nicht mit der Technik von gestern, sondern mit der Technik von morgen. Also eine kontinuierliche Verbesserung. Und langfristig werden wir auch neue Techniken sehen. Da sind wir auch mit der Forschung auf einem sehr guten Weg. Aber: Das Ganze dauert eben, aber wir sind mit unserer Technik schon recht aktuell.

    Im Grunde wird also für die kommenden Monate weiterhin ein positiver Trend für die Solarbranche prognostiziert. Und das hat entsprechend auch Auswirkungen auf den Markt. Denn wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, dann geht auch der Preis nach oben – zumindest wohl kurzfristig, und das ist derzeit der Fall. Man kann somit mit Energie durch Sonne auch richtig Geld verdienen.