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Mars fällt vom Himmel

Die Erkenntnis, dass Steine, die vom Himmel fallen, wirklich nicht von dieser Welt sind, ist noch nicht sehr alt. Als einer der Ersten vertrat der deutsche Physiker und Astronom Ernst Florens Friedrich Chladni in einem 1794 publizierten Buch diese Auffassung.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Im 19. und 20. Jahrhundert gewann die Hypothese Chladnis immer mehr Anhänger. Schließlich setzte sich die Annahme durch, dass Meteoriten größtenteils Trümmerstücke aus dem Asteroidengürtel zwischen der Mars- und der Jupiterbahn seien.

    Gleichzeitig begannen die Forscher, Meteoriten anhand ihrer Zusammensetzung zu unterscheiden und in Eisen- und Steinmeteoriten sowie eine Übergangsklasse, die Stein-Eisen-Meteorite, aufzuteilen. Allerdings passten einige der gefundenen Objekte nicht in dieses Schema.

    Deren Zuordnung gelang erst, nachdem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Raumsonden auf anderen Planeten gelandet waren und Astronauten Bodenproben vom Mond zur Erde gebracht hatten. Die zur Untersuchung dieser Proben entwickelten neuen Methoden erlaubten - zusammen mit den Messdaten der Raumsonden - auch eine Identifizierung der vermeintlichen Fremdkörper unter den Meteoriten.

    So konnte der Meteorit, der heute vor 195 Jahren, am 3. Oktober 1815, auf dem Gebiet des Ortes Chassigny im Nordosten Frankreichs vom Himmel fiel, schließlich als erster Meteorit vom Mars identifiziert werden. Die Zusammensetzung der eingeschlossenen Gasblasen entsprach der von den Viking-Sonden untersuchten Zusammensetzung der Marsatmosphäre.

    Inzwischen gelten immerhin 34 der über 24000 bekannten Meteoritenfunde als Objekte vom Mars.

    Nasa-Seite über Mars-Meteorite

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