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Mars im Aphel

Vor einem Jahr zeigte sich unser Nachbarplanet Mars als spektakulärer Leuchtturm am Nachthimmel, als er der Erde und der Sonne recht nahe kam. Es war die Zeit um seine Opposition zur Sonne. Inzwischen hat er sich weit von uns entfernt. Mitte September steht er in Konjunktion zur Sonne – d.h. er steht aus unserer Sicht direkt hinter der Sonne. Morgen durchläuft er das Aphel - seinen sonnenfernsten Punkt.

Von Damond Benningfield |
    Wie die Erde zieht auch der Mars auf einer elliptischen Bahn um die Sonne. Doch ist die Ellipse der Marsbahn viel ausgeprägter als die der Erde. Unser Abstand zur Sonne schwankt nur um ca. 5 Millionen Kilometer – der des Mars dagegen um gut 40 Millionen Kilometer.

    Diese gewaltige Schwankung im Sonnenabstand hat Auswirkungen auf das Marsklima. Durchläuft Mars das Aphel, also seinen sonnenfernsten Punkt, herrscht Sommer auf der nördlichen Marshalbkugel und Winter auf der südlichen. Im sonnennächsten Punkt – dem Perihel – sind die Jahreszeiten dann genau umgekehrt. Deshalb sind die Sommer auf der Südhalbkugel wesentlich wärmer als die im Norden – und die Winter entsprechend kälter. Wünschen Marsbesucher eines Tages ein mildes Klima, lassen sie sich also am besten auf der Nordhalbkugel nieder.

    Der sich stark verändernde Sonnenabstand des Mars hat auch eine Auswirkung auf Marsfahrzeuge und –satelliten. Sie nutzen Sonnenenergie. Im Aphel erzeugen ihre Solarzellen wesentlich weniger Energie als im Perihel. Das merkt man vor allen Dingen an den wissenschaftlichen Instrumenten. Forscher erhalten zur Zeit weniger Daten als noch vor Monaten.