
Danach konnten die Himmelskörper nur auf der vollkommensten aller Bahnen laufen, auf einer Kreisbahn eben. Erst vor gut 440 Jahren legte der dänische Astronom Tycho Brahe die Axt an diese naturphilosophische Lehrmeinung.
Mit seinen äußerst präzisen Messungen der Positionen des Planeten Mars lieferte er die entscheidenden Daten, aus denen der aus der Weil der Stadt stammende Astronom Johannes Kepler schließlich die Ellipsennatur der Planetenbahnen ableiten konnte.
Dabei war es ein Glücksfall, dass Brahe sich den Planeten Mars vorgeknöpft hatte. Dessen Umlaufbahn weicht nämlich besonders stark von einer vollkommenen Kreisbahn ab.

In Sonnennähe ist Mars etwa 43 Millionen Kilometer oder gut ein Sechstel näher an der Sonne als in Sonnenferne. Bei der Erde beträgt dieser Unterschied nur rund fünf Millionen Kilometer oder ein Dreißigstel.
Entsprechend stärker ist der Einfluss des wechselnden Sonnenabstands zum Beispiel auf die Marstemperatur oder sein Wetter. In Sonnennähe kommt es verstärkt zu großräumigen Staubstürmen.
Das war auch in diesem Jahr zu beobachten. Zwar durchläuft Mars seinen sonnennächsten Bahnpunkt erst heute, aber schon im Juni entwickelte sich ein ausgedehnter Staubsturm, der am Ende weite Teile der Marsoberfläche unter sich verbarg.