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Marswetter

Für einen Meteorologen gibt es wohl kein leichteres Terrain als die nördlichen Ebenen auf dem Mars. Vor knapp sechs Monaten landete dort die Marssonde Phoenix. Es war Sommerbeginn auf der nördlichen Marshalbkugel. In diesen ersten Monaten zeigte die Sonde, dass sich die Wetterbedingungen von Tag zu Tag wenig änderten. Peter Smith, der Leiter der Phoenix Mission:

Von Damond Benningfield |
    "In der nördlichen Arktis ist der Sommer eine ziemlich angenehme Zeit. Die höchsten Temperaturen liegen bei minus 29 Grad Celsius - die tiefsten bei minus 79 Grad Celsius. Das ist ziemlich gut, denn die Sonne steht immer am Himmel und es geht ständig ein Wind. Zwischen drei und fünf Kilometern Höhe gibt es Wolken - und der Staub kommt den ganzen Tag über in verschiedenen Mustern."

    Doch wechselt jetzt die Jahreszeit vom Sommer zum Herbst. Die Sonne steht nicht mehr rund um die Uhr über dem Horizont und die Luft wird kälter. Auch gibt es mehr Staub in der Luft, der die Solarenergie für Phoenix teilweise blockiert. Der Wissenschaftler Peter Taylor beschreibt, was das Phoenix-Team erwartet.

    "Schaut man auf Marsdaten aus einem längeren Zeitraum, sieht man Muster, die zeigen: alle paar Jahre gibt es starke Stürme ... einige Auswirkungen sollte man in der Landeregion erkennen können. Auch sehen wir mehr Bodenfrost. Geht die Sonne unter den Horizont, wird der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht größer und das kann wiederum vermehrt zu Staubstürmen führen."

    Bald wird sich die Sonne ganz verabschieden. Und in wenigen Monaten wird Phoenix ein Eisklumpen sein - während der langen, leicht vorhersagbaren Winternacht im Norden des Mars.