
Der Unternehmer und studierte Theologe Richenhagen war der einzige Kandidat für den Präsidentenposten. Bei einer Vorwahl im Oktober hatte er sich knapp durchgesetzt. Nun musste er ein Quorum von 75 Prozent erreichen. Fast einstimmig wählten ihn die Delegierten, die vor allem aus den Landespferdesport- und Zuchtverbänden kommen. Richenhagen hat prominente Unterstützer im Reitsport: Die Olympiasieger Isabell Werth und Ludger Beerbaum hatten in den vergangenen Monaten wiederholt für ihn geworben – und für einen Umschwung in der FN.
Denn die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat turbulente Monate hinter sich. Nachdem bekannt geworden war, dass das Defizit für das Jahr 2023 doppelt so hoch ausfällt wie geplant – fast eine Million Euro – hatten die Mitglieder dem damaligen Präsidenten Hans-Joachim Erbel und weiteren Präsidiumsmitgliedern das Vertrauen entzogen. Richenhagen war mehr als 15 Jahre lang CEO eines US-Landmaschinenkonzerns, selbst einst erfolgreicher Dressurreiter und ist jetzt mit 72 Jahren der 5. Präsident der FN seit 1968.
Zunächst bleiben ihm und seinem ehrenamtlichen Kompetenzteam aber nur sechs Monate. Dann stehen die nächsten turnusgemäßen Neuwahlen an, bei denen sich auch der Präsident wieder zur Wahl stellen muss.
Diese Nachricht wurde am 26.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.