Die 1956 in der damaligen Tschechoslowakei geborene Tennisspielerin hatte schon als 18-Jährige eine Lebensentscheidung getroffen. Auf den letzten Drücker gestatteten ihr die Behörden in ihrem kommunistischen Heimatland die Ausreise zur Teilnahme an den US Open.
"Als ich im August 1975 abreiste, wusste ich, dass ich nicht zurückkommen würde", erinnert sich Martina Navratilova. "Ich wusste nicht, ob und wann ich meine Familie wiedersehen würde. Schließlich sah ich meine Mutter vier Jahre später wieder. Das war eine ziemlich verheerende Zeit."
Lieblingsturnier: Wimbledon
Sportlich dagegen gab es nur eine Richtung: Steil bergauf, neun Mal war sie bis 1990 im Einzelwettbewerb in Wimbledon erfolgreich. Noch vor zehn Jahren gewann sie im gemischten Doppel auf dem britischen Rasen.
1981 verlor Navratilova die US Open – und erlebte eine Sternstunde. Sie hatte gerade die US-Staatsbürgerschaft erhalten und ihr Coming-out hinter sich.
Navratilova setzte sich jahrzehntelang für die Rechte von Lesben und Schwulen ein, für Tiere, für Kinder aus sozial schwachen Familien. Dem Tennis ist sie bis heute treu, als Botschafterin, als Spielerin bei Schauturnieren, als sachkundige, aber auch kritische Kommentatorin des Tennis Channel in den USA.