Handelspolitik
Maschinenbau alarmiert: USA dehnen Stahlzölle auf viele weitere Produkte aus

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau hat die EU aufgefordert, die Zollvereinbarung mit den USA nachzubessern. Hintergrund sind zusätzliche Abgaben auf den Stahl- und Aluminiumanteil von exportierten Maschinen.

    Ein Industriemechaniker arbeitet bei MAN Energy Solutions in Oberhausen an einer Dampfturbine
    "Jede zweite exportierte Maschine betroffen" (picture alliance / Rupert Oberhäuser )
    Der VDMA warnte, wenn die amerikanischen Zoll-Listen im Dezember wie geplant erweitert würden, wäre mehr als jede zweite exportierte Maschine von den hohen Stahl- und Aluminiumzöllen betroffen. VDMA-Präsident Kawlath betonte, man brauche dringend Nachverhandlungen zu dem Deal, der alles andere als Berechenbarkeit und Stabilität für die Branche bringe.
    Nach Angaben des Verbandes sollen im Dezember weitere 200 Maschinenbauprodukte in die sogenannte "Section 232"-Liste der sektoralen Zölle aufgenommen werden. Dann müssen auf deren Stahl- und Alumiumanteil 50 Prozent Zoll gezahlt werden. Bei Fehlmeldungen droht im schlimmsten Fall ein Strafzoll von 200 Prozent. Der VDMA beklagt aufwändige Dokumentationspflichten für die Unternehmen.

    EU in Kontakt mit der US-Regierung

    Die EU-Kommission ist nach eigenen Angaben wegen der Stahlzölle weiter im Kontakt mit der US-Regierung. Um noch höhere Zölle abzuwenden, hatte EU einen allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent akzeptiert, der für die meisten Produkte seit dem 7. August gilt. Der Deal sollte europäischen Unternehmen vor allem Planungssicherheit bringen.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.