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Massereiche Sterne

Die Sterne des Himmels sind leuchtende Gasbälle mit sehr unterschiedlichen Massen. Unsere Sonne gilt dabei als Durchschnittsstern. Die untere Grenze für Sterne liegt bei etwa einem Zwölftel der Sonnenmasse, die Obergrenze bei rund 100 bis 120 Sonnenmassen.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Lange Zeit wussten die Astronomen nicht, wie solch massereiche Sterne entstehen können. Wenn Gaswolken sich zu Sternen verdichten, werden sie zunehmend heißer. Sobald der heranwachsende Stern mehr als 20 Sonnenmassen angesammelt hat, sollte seine energiereiche Strahlung den weiteren Nachschub an Gas und Staub aus der umgebenden Wolke verhindern.

    Erst mit Hilfe äußerst komplexer Modellrechnungen haben amerikanische Forscher jetzt gezeigt, wie die Natur diese Barriere umgeht. Bei ihren monatelangen Berechnungen am San Diego Supercomputer Center konnten sie verfolgen, dass sich im Grenzbereich zwischen Stern und Hülle Turbulenzen und Instabilitäten entwickeln. Dabei entstehen tunnelähnliche Strukturen. Durch einen Teil dieser Tunnel dringt der Strahlungsdruck nach außen, durch andere fallen Gas und Staub weiter auf den Kernbereich der Wolke zu.

    Am Ende hatte ihr Modellstern mehr als 40 Sonnenmassen aufsammeln können - etwa doppelt so viel, wie man ohne diese turbulenten Strömungen hätte erwarten dürfen. Dabei hatten die Forscher mit ihrer Simulation lediglich einen Zeitraum von etwa 57.000 Jahren überdeckt. Offenbar wachsen massereiche Sterne auch besonders schnell heran.

    Pressemitteilung der University of Santa Cruz

    Frühstadien massereicher Sterne