
Da die Armreifen im europäischen Handel keine Rolle spielten, wurden sie in Europa fast ausschließlich für den Handel mit Afrika hergestellt. Diese Manillen als Grundlage für die Benin-Bronzen wurden, einer Untersuchung zufolge, mit Messing aus dem Rheinland produziert.Das fand eine Forschungsgruppe an der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum heraus. Die Forscher untersuchten 67 Armreifenaus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Sie stammen aus fünf Schiffswracks, die in afrikanischen, europäischen und amerikanischen Gewässern liegen. Weitere Mantillen stammten aus Schweden, Ghana und Sierra Leone.
Trotz der Bezeichnung "Benin-Bronzen" bestehen die meisten der antiken Kunstwerke aus Messing, das vor allem Kupfer und Zink, oft aber auch Blei, Zinn und weitere Elemente enthält. Die Untersuchung ergab, dass das Zink im Messing für die älteren Manillen hauptsächlich aus dem Rheinland kam. Die unterschiedlichen Anteile der Spurenelemente deuten darauf hin, dass das verwendete Kupfer aus verschiedenen Quellen stammte, etwa aus Mansfeld am Harz. Historischen Quellen zufolge waren afrikanische Händler sehr wählerisch, was die Qualität der Manillen anging. Dass sie Messing aus dem Rheinland bevorzugten, könnte an dem relativ hohen Gehalt an Blei gelegen haben, das die Porosität verringert.
Allein in deutschen Museen gibt es mehr als tausend Benin-Bronzen. 2022 unterzeichneten Deutschland und Nigeria ein Abkommen über die Rückgabe der Bronzen.