Den wissenschaftlichen Teil des Rotterdamer Symposiums gestaltete wie in den vergangenen Jahren das Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Im Rahmen des MKS-Schwerpunkts wurden unter anderem die Übertragungswege der Tierseuche diskutiert, berichtet Kai Fröhlich, Leiter der Forschungsgruppe "Wildtierkrankheiten" am Berliner Institut: "In England ist es sicher: Es sind einige Rehe infiziert worden, die nun ein Virusreservat darstellen. Die analoge Situation könnte auch in den Niederlanden und in Deutschland gegeben sein. Bisher gibt es noch keinen Hinweis, dass es so ist." Fröhlich beantragte inzwischen bei der Bundesregierung eine Untersuchung, ob auch hierzulande Rehe und andere Hirscharten infiziert worden sind. Das ließe sich untersuchen an von Jägern abgeschossenem Wild. Maul- und Klauenseuche beschränkt sich aber nicht nur auf die hirschartigen Tiere, ganz gefährliche Überträger des Virus sind beispielsweise die Igel. Sie stehen aber unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Die Wissenschaftler wollen jedoch darüber nachdenken, ob nicht auf der Straße überfahrene Igel aufgesammelt und auf MKS getestet werden sollen.
Durch ihre unterschiedlichen Rezeptoren ist auch die Schwere einer Erkrankung bei den verschiedenen Wildtierarten so variabel wie bei den Nutztieren, so Fröhlich: "Bei Rindern treten stärkere Symptome auf, Schafe sind 'Carrier', kaum Symptome, tragen das Virus aber weiter und sind ganz wichtig für die Infektkette. Ganz wichtig sind auch die Schweine." Denn Haus- wie Wildschweine scheiden 3000 Mal mehr Virus aus als die anderen Tiere und tragen erheblich zur Verbreitung bei. Schweine und Schafe seien ein Schlüssel bei der Maul- und Klauenseuche, so Kai Fröhlich. Es nutzt also wenig, nicht zu impfen. Denn läuft beispielsweise ein Igel durch den Schweinestall oder durchs Feld, auf dem Gülle ausgebracht wurde, infizieren sich auch die anderen Wildtiere. Fände man tatsächlich MKS auch bei Wildtieren, dann könnte man mit ähnlichem Erfolg wie bei der Tollwut vorgehen und impfen.
[Quelle: Wolfgang Noelke]
Durch ihre unterschiedlichen Rezeptoren ist auch die Schwere einer Erkrankung bei den verschiedenen Wildtierarten so variabel wie bei den Nutztieren, so Fröhlich: "Bei Rindern treten stärkere Symptome auf, Schafe sind 'Carrier', kaum Symptome, tragen das Virus aber weiter und sind ganz wichtig für die Infektkette. Ganz wichtig sind auch die Schweine." Denn Haus- wie Wildschweine scheiden 3000 Mal mehr Virus aus als die anderen Tiere und tragen erheblich zur Verbreitung bei. Schweine und Schafe seien ein Schlüssel bei der Maul- und Klauenseuche, so Kai Fröhlich. Es nutzt also wenig, nicht zu impfen. Denn läuft beispielsweise ein Igel durch den Schweinestall oder durchs Feld, auf dem Gülle ausgebracht wurde, infizieren sich auch die anderen Wildtiere. Fände man tatsächlich MKS auch bei Wildtieren, dann könnte man mit ähnlichem Erfolg wie bei der Tollwut vorgehen und impfen.
[Quelle: Wolfgang Noelke]