Dienstag, 16. April 2024

Archiv


Max-Planck-Institut für Radioastronomie

Vor mehr als 60 Jahren bescherte die Entwicklung neuer Technologien auch der Astronomie eine stürmische Aufbruchphase. Den Anfang machte die Entdeckung, dass nicht nur sichtbares Licht, sondern auch langwellige Radiostrahlung die Erdatmosphäre durchdringen kann.

Von Hermann-Michael Hahn | 26.04.2010
    Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ausgediente Radarantennen zu ersten Radioteleskopen umgebaut. In Deutschland blieben solche Entwicklungen zunächst untersagt, doch 1956 durfte auch die Bonner Universität eine 25-Meter-Parabolantenne in Betrieb nehmen, um damit nach kosmischen Signalen zu suchen. Zehn Jahre später gründete die Max-Planck-Gesellschaft in Bonn ein eigenes Institut für Radioastronomie. Herzstück sollte ein 100-Meter-Radioteleskop werden, das damals größte Instrument seiner Art auf der Erde.

    1972 konnte das neue Instrument seinen Betrieb aufnehmen. Seither hat das 100-Meter-Radioteleskop bei Effelsberg in der Eifel zahlreiche Forschungsarbeiten ermöglicht, die zu vielen Entdeckungen führten. Heute ist es eingebettet in ein globales Netz an Beobachtungsstationen, die im Verbund extrem detailreiche Ansichten zum Beispiel von der Zentralregion unserer Galaxis oder auch von fernen Milchstraßensystemen liefern.

    Außerdem beteiligen sich die Bonner Radioastronomen an der Entwicklung neuer Forschungsgeräte, etwa der Antennenanlage ALMA in der chilenischen Atacamawüste. Zudem ist man am ganz neu konzipierten Teleskop LOFAR für langwellige Radiostrahlung beteiligt, das ganz ohne bewegliche Teile auskommt.


    Das MPI für Radioastronomie

    Mehr über das 100-Meter-Radioteleskop: