
Die geplante Social-Media-Richtlinie des ORF provoziert viel Kritik. Einige ORF-Journalisten sprechen von ungarischen Verhältnissen, wenn sie sich nicht mehr kritisch gegenüber Politikern in sozialen Netzwerken äußern dürfen.
Der Vorsitzende des ORF-Redaktionsrats, Dieter Bornemann, sagte im Gespräch mit @mediasres, dass der Entwurf noch mit der Personalvertretung besprochen werden müsse.
Auch in Deutschland wurde das Vorgehen des ORF-Generaldirektors Wrabetz scharf kritisiert. Der Deutsche Journalistenverband findet den Entwurf wirklichkeitsfremd und ein Eingriff in die Meinungsfreiheit der Journalisten.
Das ZDF empfiehlt seinen Mitarbeitern, wenn sie in sozialen Netzwerken etwas posten, klarzustellen, dass es sich um eine persönliche Einschätzung handelt und nicht um eine Position des ZDF.
Die ARD legt seinen Mitarbeitern nahe, in sozialen Netzwerken die Meinungsbildung zu unterstützen, ohne eine Meinung vorzugeben.
Im Deutschlandradio wird gerade an einer neuen Social-Media-Richtlinie gearbeitet. Sie soll einen Mittelweg vorgeben zwischen Loyalitätsverpflichtungen gegenüber dem Arbeitgeber, und seinen Rechten als Staatbürger seine Meinung frei zu äußern.
Im Studio sprach Bettina Köster mit Hörerinnen und Hörern über die Frage, ob und welcher Form sich Journalisten politisch in sozialen Netzwerken äußern dürfen.