
Die Türkei spielt morgen im Viertelfinale gegen die Niederlande. Die Europäische Fußballunion UEFA hatte die Sperre verhängt, weil der 26-Jährige beim Torjubel im Spiel gegen Österreich im Achtelfinale den Wolfsgruß gezeigt hatte. Zur Begründung hieß es, Demiral habe das Sportereignis für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht. Bei dem Gruß handelt es sich um ein Symbol der rechtsextremistischen "Grauen Wölfe", die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Bleibt es bei der Sperre, würde Demiral nicht nur das morgige EM-Viertelfinale verpassen, sondern dürfte auch in einem möglichen Halbfinale nicht auflaufen.
Diplomatische Folgen
Der Vorfall hatte auch zu diplomatischen Verstimmungen zwischen der Türkei und Deutschland geführt. Beide Regierungen bestellten die Botschafter des jeweils anderen Landes ein. Das türkische Außenministerium bezeichnete die Ermittlungen der UEFA gegen Demiral als inakzeptabel. Nicht jeder, der das Zeichen der Grauen Wölfe zeige, könne als Rechtsextremist bezeichnet werden. Zudem sei der Wolfsgruß in Deutschland nicht verboten. Die Reaktion der deutschen Behörden sei "ausländerfeindlich".
Der türkische Präsident Erdogan hatte kurzfristig seinen Besuch des morgigen Viertelfinalspiels in Berlin angekündigt. Türkische Fußball-Ultras riefen ihre Fans auf, den umstrittenen Gruß im Berliner Olympiastadion zu zeigen.
Diese Nachricht wurde am 05.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.