Schon am Freitag vergangener Woche ( 14.9.) sahen sich Islam- und Orientwissenschaftler gezwungen, zu den aktuellen Ereignissen in Amerika Stellung zu beziehen. Einig war man sich in der Bewertung der Attentate, die als "abscheulich und menschenverachtend" eingestuft wurden. Dennoch war die Berichterstattung über die Ereignisse Anlass für die Experten, Medienschelte zu üben. Als "teilweise unzulänglich und in Teilen irreführend" wurden die Berichte eingestuft, da sie den Hintergründen der Attentate und Motiven der mutmaßlichen Täter zu wenig Beachtung schenkten. Der Palästinakonflikt und die Rolle der USA in der Nahostpolitik der letzten 50 Jahre würden in den Medien nur unzureichend Eingang finden, und der hohe Emotionsgrad der Berichterstattung sei wenig sachdienlich, so nur einige Vorwürfe der Fachvertreter.
Dr. Markus Schöller, Islamwissenschaftler an der Universität Köln: "Jedes Verbrechen hat eine Geschichte. Es wäre zum besseren Verständnis dieses Verbrechens wichtig, Informationen über die Geschichte zu erhalten. Dies wäre unserer Auffassung nach ein besserer Beitrag als mögliche militärische Interventionen. Man muss mehr als bisher versuchen zu verstehen, was hinter den Ereignissen steht. Das wäre positiv". Die Kritik richtet sich in erster Linie an die Medien. So berichten nach Auffassung von Dr. Markus Schöller viele Leute, die "ganz offensichtlich wenig Ahnung von diesen Dingen haben". Außerdem enthält die Stellungnahme aber auch einen politischen Passus, der die europäischen Nationen auffordert, sich mehr und auf lange Sicht in der Region zu engagieren.
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Die Stellungnahme der Fachvertreter der Islam- und Orientwissenschaften von Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland
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