Die Biochemikerin Karikó arbeitet in den USA an der Universität von Philadelphia mit dem Immunologen Weissman zusammen. Sie erforschten, wie die Immunogenität von RNA unterdrückt werden kann. Mit Immunogenität wird die Eigenschaft von Stoffen beschrieben, eine Immunantwort des Körpers auszulösen. Die Forscher ersetzten einzelne Moleküle der mRNA und ermöglichten so die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen. Einige Jahre arbeitete Karikó auch mit den Unternehmensgründern von Biontech zusammen, das einen der Corona-Impfstoffe entwickelt hat.
"Durch ihre bahnbrechenden Resultate, die unser Verständnis davon, wie mRNA mit dem menschlichen Immunsystem interagiert, grundlegend verändert haben, trugen die Preisträger zu dem beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung während einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in moderner Zeit bei", hieß es vom Nobelkomitee.
Katalin Karikó, 1955 in Ungarn geboren, arbeitet derzeit an den Universitäten Pennsylvania/USA und Szeged/Ungarn, der 64-jährige Drew Weissman an der Universität Pennsylvania/USA.
Weitere Nobelpreise folgen in dieser Woche
Im vergangenen Jahr war der in Leipzig arbeitende schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo ausgezeichnet worden. Er bekam den Medizin-Nobelpreis für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Pääbo hatte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom sequenziert.
Am Dienstag und Mittwoch folgen die Preisträger für Physik und Chemie, am Donnerstag für Literatur und am Freitag für den Friedensnobelpreis. Am darauffolgenden Montag bildet die Bekanntgabe des Preisträgers für Wirtschaftswissenschaften den Abschluss. Jeder Preis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen, umgerechnet rund 950.000 Euro, dotiert. Das Preisgeld war von der Nobelstiftung in diesem Jahr um eine Million schwedische Kronen heraufgesetzt worden.
Diese Nachricht wurde am 02.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.