Tod einer Ärztin in Ausbildung
Mediziner in Indien streiken für sichere Arbeitsbedingungen

In Indien sind Medizinerinnen und Mediziner landesweit in einen 24-stündigen Streik getreten.

    Hunderte Frauen ziehen durch eine Straße der indischen Stadt Kolkata. Sie klatschen und tragen Plakate.
    Protest gegen die in Indien weit verbreitete Gewalt gegen Frauen: Die Premierministerin von Westbengalen, Mamata Banerjee (Mitte), hat sich an die Spitze eines Demonstrationszuges in der Stadt Kolkata gesetzt. (AFP / DIBYANGSHU SARKAR)
    Anlass ist der Tod einer 31-jährigen Ärztin in Ausbildung, die vor einer Woche an ihrem Arbeitsplatz in einem Krankenhaus der Stadt Kolkata vermutlich Opfer sexueller Gewalt wurde. Kollegen berichten, die Obduktion der Leiche habe Hinweise auf eine Gruppenvergewaltigung ergeben. Mit dem Streik wollen die Mediziner sichere Arbeitsbedingungen und eine Bestrafung der Täter einfordern. In den vergangenen Tagen hatte es bereits zahlreiche Proteste gegeben.
    Nach offiziellen Daten wird in Indien alle 15 Minuten ein neuer Fall von Vergewaltigung gemeldet. Die Gesetze zur Ahndung sexueller Gewalt wurden zwar verschärft. Viele Frauen in Indien zeigen Verbrechen aber weiterhin nicht an, weil sie Stigmatisierung fürchten und der Polizei und Justiz nicht trauen.
    Premierminister Modi forderte angesichts der Proteste, Verbrechen gegen Frauen mit einer größeren Dringlichkeit zu untersuchen.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.