Tourismus
Mehr als 10.000 Hotels klagen gegen Booking.com

Mehr als 10.000 Hotels aus den Mitgliedsländern der EU haben eine Sammelklage gegen das Buchungsportal Booking.com eingereicht. Wie ein Sprecher des Europäischen Gerichtshofs mitteilte, fordern sie Schadenersatz für jahrelang erzwungene Preisbindungen. Hintergrund ist ein EuGH-Urteil aus dem vergangenen Jahr.

    Auf einem Smartphone ist die App des Reiseportals Booking.com zu sehen.
    10.000 Hotels klagen gegen das Buchungsportal Booking.com. (Fabian Sommer / dpa / Fabian Sommer)
    Demnach sind sogenannte Bestpreisklauseln kartellrechtswidrig. Diese Klauseln hatten verhindert, dass Hotels ihre Zimmer abseits der Plattform – etwa auf der eigenen Website – günstiger anbieten durften. Der Präsident der europäischen Hotelallianz Hotrec, Vassilikos, sagte, europäische Hoteliers hätten lange unter unfairen Bedingungen und überhöhten Kosten gelitten. Die Sammelklage sende eine klare Botschaft. Ihr Ziel sei es, Schadenersatz für den Zeitraum von 2004 bis 2024 zu erhalten.
    Die Klage wird vor einem niederländischen Gericht verhandelt - der Hauptsitz des Reiseportals ist in Amsterdam. Für Reisende folgt aus dem Ausgang des Gerichtsverfahrens wenig: Die Online-Plattform hatte die Klauseln im Europäischen Wirtschaftsraum wegen des EU-Digitalgesetzes Digital Markets Act im vergangenen Jahr ohnehin abgeschafft.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.