Archiv

Frankreich-Wahl
Mehr als 100 Kandidaten ziehen sich aus taktischen Gründen zurück

Nach dem Erfolg des Rassemblement National bei der Parlamentswahl in Frankreich sind die anderen Parteien darum bemüht, eine Regierungsmehrheit des extrem rechten Lagers zu verhindern.

    Marine Le Pen, Gallionsfigur der extremen Rechten in Frankreich, freut sich nach den ersten Hochrechnungen zur Parlamentswahl über das Ergebnis des rechten Bündnisses.
    Rassemblement National gewinnt bei den Parlamentswahlen in Frankreich. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Thibault Camus)
    Mehr als 100 Kandidaten erklärten aus taktischen Gründen ihren Verzicht auf die Teilnahme an der Stichwahl am kommenden Sonntag, wie die Nachrichtenagentur afp meldet. Es geht dabei um Wahlkreise, in denen sie gestern nur Dritte wurden. Durch den Rückzug soll erreicht werden, dass die Wähler gemeinsam für einen Kontrahenten des Rassemblement National stimmen. Die Kandidaten für die Stichwahl müssen bis morgen um 18 Uhr feststehen.
    Der Rassemblement National und seine Verbündeten waren in der ersten Runde der Wahl gestern auf gut 33 Prozent der Stimmen gekommen. Das links-grüne Wahlbündnis erreichte rund 28 Prozent; das Regierungslager von Präsident Macron etwa 21 Prozent.
    Bundesaußenministerin Baerbock zeigte sich angesichts des Erfolgs der Rechtspopulisten besorgt. Es könne niemanden kalt lassen, wenn beim allerengsten Partner eine Partei weit vorne liege, die in Europa das Problem und nicht die Lösung sehe. Deutschland und Frankreich trügen eine besondere Verantwortung für Europa, hob Baerbock in Berlin hervor.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.