
Probleme würden aber diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten. Viele von diesen bestimmten das öffentliche Bild in den Städten, sagte der CDU-Chef. Deshalb hätten viele Menschen Angst, sich im öffentlichen Raum zu bewegen. Die Ursachen dieser Probleme müssten gemeinsam in Europa gelöst werden.
Merz hatte vergangene Woche von einem "Problem im Stadtbild" gesprochen, dem Innenminister Dobrindt mit einer wachsenden Zahl von Abschiebungen entgegenwirken werde. Auf die Nachfrage, was und wen er genau mit "Problem" gemeint habe, forderte der Bundeskanzler dazu auf, Töchter zu fragen, die darauf eine eindeutige Antwort wüssten.
Kritik von SPD, Grünen und Linken
Kritik an der Äußerung des Bundeskanzlers kam von Vertretern der Grünen und Linken, aber auch von Politikern der Koalitionsparteien. SPD-Chef Klingbeil sagte auf einem Gewerkschaftskongress in Hannover, er wolle in einem Land leben, wo nicht das Aussehen darüber entscheide, ob man ins Stadtbild passe oder nicht. Man müsse in der Politik aufpassen, welche Diskussion man anstoße, wenn man in "wir" und "die" unterteile, in Menschen mit Migrationsgeschichte und ohne. Das heiße nicht, dass es keine Probleme gebe, fügte der Vizekanzler hinzu. Aber man müsse begreifen, dass Vielfalt eine Stärke in diesem Land sei.
Petition mit mehr als 120.000 Unterschriften
Mehr als 120.000 Menschen unterzeichneten innerhalb eines Tages eine Petition, die sich gegen die "Stadtbild"-Äußerung richtet. Die Gruppierung "Radikale Töchter" wendet sich darin gegen Rassismus und Frauenfeindlichkeit. Sie wirft Merz vor, mit seinen Worten Menschen mit Migrationsgeschichte zum Feindbild gemacht zu haben.
Diese Nachricht wurde am 22.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.