
Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch der Flugzeughersteller Boeing bot seine Unterstützung an.
Vor allem Inder und Briten unter den Toten
Bei dem Flugzeugabsturz im Westen Indiens hat es nach jüngsten Angaben mindestens 265 Tote gegeben. Wie die betroffene Fluggesellschaft "Air India" mitteilte, kamen 241 Passagiere ums Leben; lediglich ein Brite überlebte verletzt. Die Maschine war kurz nach dem Start vom Flughafen der Stadt Ahmedabad in ein Wohngebiet gestürzt.
Laut der indischen Behörde für zivile Luftfahrt setzte das Flugzeug vom Typ Boeing 787-8 Dreamliner noch einen Notruf ab und krachte dann außerhalb des Flughafengeländes in ein Gebäude. Nach Behördenangaben wurden mindestens 24 Anwohner getötet, es gab zahlreiche Verlezte.
Bei den 230 Passagieren des Fluges AI-171 auf dem Weg nach London handelte sich laut Air India um 169 Inder, 53 Briten, sieben Portugiesen und einen Kanadier. Zudem waren demnach zwölf Besatzungsmitglieder an Bord.
Die Fluggesellschaft Air India setzte einen Krisenstab und ein Hilfsteam für Angehörige ein. Mit Flügen aus Neu Delhi und Mumbai sollen die Angehörigen der verunglückten Flugzeuginsassen nach Ahmedabad gebracht werden, um bei der Identifizierung der Leichen zu helfen.
Überlebender von Platz 11 A
Nur ein Insasse des Flugzeugs überlebte den Absturz: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Gujarats wird er derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Überlebenden um einen 40-jährigen britischen Staatsbürger. Er habe auf dem Sitzplatz 11A gesessen. Indiens Innenminister Amit Shah besuchte den Überlebenden im Krankenhaus.
Große Anteilnahme: "Erschütternde" Bilder
Bundeskanzler Merz erklärte: "Wir trauern mit den Familien und Angehörigen". Bundespräsident Steinmeier schrieb, "die Nachricht von dem verheerenden Flugzeugunglück am Flughafen von Ahmedabad, bei dem so viele Menschen ihr Leben verloren haben, hat mich zutiefst bestürzt."
Der britische Premierminister Starmer eklärte, die Szenen seien "erschütternd". Auch der britische König Charles III. ließ sich über die aktuelle Entwicklung informieren. Er und seine Frau, Königin Camilla, seien zutiefst schockiert.
"Wir teilen Ihren Schmerz", schrieb EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. An Indiens Premier Modi gerichtet, betonte sie: "Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch."
Boeing will bei Klärung der Unglücksursache mit Air India zusammenzuarbeiten
Die britische Regierung sowie die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB kündigten an, Ermittler zu entsenden, die bei der Aufklärung der Absturzursache helfen sollen. Der US-Flugzeugbauer Boeing erklärte, mit Air India zusammenzuarbeiten. Nach Angaben von "Aviation Safety Network Database" war es der erste Unfall mit einem 787 Dreamliner, der 2011 in Dienst genommen wurde.
In den vergangenen Jahren geriet Boeing immer wieder wegen Sicherheitsproblemen bei Maschinen in die Schlagzeilen. Bei den Unglücken mit Flugzeugen des Modells 737 Max im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Luftfahrtbehörden in aller Welt hatten daraufhin Flugverbote für das Modell erlassen. Nach dem Absturz am Donnerstag sackte die Boeing-Aktie um knapp acht Prozent ab.
Diese Nachricht wurde am 13.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.