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"Eritrea"-Veranstaltung
Mehr als 30 Verletzte durch Ausschreitungen - Ruf nach Konsequenzen

Nach den Ausschreitungen während einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart werden Rufe nach Konsequenzen laut.

    Eine Gruppe von Menschen wird nach Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung von Polizeikräften in Schutzkleidung in Schach gehalten
    Polizeieinsatz nach Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart (Thomas Niedermueller / dpa )
    Der Fraktionschef der CDU im baden-württembergischen Landtag, Hagel, sprach von ungeheuerlichen Gewaltausbrüchen, die nicht zu akzeptieren seien. Wer so vorgehe, habe das Recht, hierzulande Schutz und Zuflucht zu finden, verwirkt und müsse sofort ausgewiesen werden. Der aus Baden-Württemberg stammende Bundesagrarminister Ödzemir forderte, die Gewalttäter müssten schnell zur Rechenschaft gezogen werden.
    In Stuttgart hatten gestern mehrere hundert Personen Teilnehmer und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen. 26 Beamte, vier Veranstaltungsteilnehmer und zwei der Oppositionellen wurden verletzt, mehrere wurden festgenommen. Eritrea-Festivals sind umstritten. Kritiker werfen den Veranstaltern vor, das diktatorische Regime unter dem Deckmantel einer Kulturveranstaltung zu unterstützen.
    In diesem Jahr jährt sich die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien zum 30. Mal. Zu Ausschreitungen war es bereits im Juli bei einer ähnlichen Veranstaltung im hessischen Gießen gekommen.
    Eritrea wird von Staatschef Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur ohne Parlament und unabhängige Justiz regiert. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.