Montag, 13. Mai 2024

Verstorbener Kreml-Gegner
Mehr als 40 Staaten fordern unabhängige Untersuchung von Nawalnys Tod

Nach dem Tod des Kreml-Gegners Nawalny in einem russischen Straflager haben mehr als 40 Staaten eine unabhängige internationale Untersuchung gefordert. Russland müsse eine solche Aufklärung des plötzlichen Todes von Nawalny zulassen, erklärte EU-Botschafterin Knudsen im Namen von 43 Staaten vor dem UNO-Menschenrechtsrat.

08.03.2024
    Grablichter und Kerzen stehen vor einem Foto des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny.
    Grablichter und Kerzen stehen vor einem Foto des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Beata Zawrzel)
    Der 47-jährige Nawalny war am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine langjährige Haftstrafe absaß. Der durch einen Giftanschlag im Jahr 2020 und durch wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll angeblich bei einem Rundgang auf dem Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Die genauen Umstände seines Todes sind weiter unklar. Seine Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Präsident Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich. Moskau weist die Anschuldigungen zurück.
    Nach Nawalnys Tod hatten sich die Behörden acht Tage lang geweigert, den Leichnam an dessen Angehörige zu übergeben. Diese vermuteten dahinter einen Versuch, die Beteiligung der Behörden an dessen Tod zu vertuschen. Am Freitag war Nawalny schließlich in Moskau beerdigt worden. Zahlreiche Anhänger waren trotz Warnungen der Behörden zu der Zeremonie gekommen.
    Diese Nachricht wurde am 04.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.