Insgesamt hätten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das vergangene Jahr rund 4.000 Versuchstiere weniger gemeldet als für das Vorjahr. Der Rückgang hängt laut Mitteilung mit üblichen Schwankungen zusammen, die etwa dadurch entstehen, dass größere Projekte starten oder enden.
"Tierversuche sind für die Weiterentwicklung der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten derzeit noch unersetzbar", sagte der Professor für Infektiologie und Pneumologie an der Charité, Stefan Hippenstiel. Deswegen sei es umso wichtiger, gezielt an Alternativen zu forschen. "Denn wer mit Tieren forscht, ist gleichzeitig verpflichtet, nach Alternativen zu suchen und alles dafür zu tun, die Belastung für Versuchstiere so weit wie möglich zu reduzieren." Um Tierversuche zu ersetzen und die Anzahl der Versuchstiere sowie die Belastung für die Tiere zu verringern, hat das Universitätsklinikum im Jahr 2018 eine spezielle Einrichtung gegründet.
Im Jahr 2021 wurden nach Angaben der Initiative "Tierversuche verstehen" deutschlandweit rund 2,5 Millionen Tiere für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Die meisten Versuche wurden demnach an Mäusen (75 Prozent), Fischen (rund 10 Prozent) und Ratten (knapp 8 Prozent) durchgeführt.