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Studie
Mehr als 61.000 Hitzetote in Europa im Sommer 2022

Die Hitzewellen im Sommer 2022 haben laut einer Untersuchung in Europa den Tod von mehr als 61.000 Menschen verursacht.

    Die strahlende Sonne an einem blauen Himmel
    Todesopfer durch Hitzewellen (picture alliance / Rainer Keuenhof)
    Allein in Deutschland starben im vergangenen Sommer 8.173 Menschen an den Folgen der Hitze, wie eine in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlichte Studie ergab. Allein in den Tagen vom 18. bis 24. Juli 2022 seien europaweit 11.637 Menschen infolge der Hitze gestorben. Insbesondere Frauen im Alter von mehr als 80 Jahren zählten demnach zu den Opfern. Es ist das erste Mal, dass die Zahl der Hitzetoten des vergangenen Sommers beziffert wurde.
    Das EU-Statistikamt Eurostat hatte bereits eine ungewöhnlich hohe Übersterblichkeit im vergangenen Sommer festgestellt, allerdings keine Angaben dazu gemacht, welchen Anteil die Hitze daran hatte.
    Wenn es keine angemessenen Schutzmaßnahmen gebe, werde es von 2030 an im Schnitt jedes Jahr 68.000 Hitzetote geben, heißt es in der Studie des staatlichen französischen Gesundheitsforschungsinstituts Inserm und des spanischen Instituts ISGlobal. Von 2040 an könnte die Opferzahl auf mehr als 94.000 steigen, prognostizieren die Experten.
    Die Institute hatten für die Studie Daten aus mehr als 800 Regionen in 35 Ländern ausgewertet. Diese umfassten insgesamt mehr als 540 Millionen Menschen. Europa ist der Kontinent mit dem stärksten Temperaturanstieg infolge des globalen Klimawandels.