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Mehr als Coca-Cola und Mickey Maus

    An der Universität Bonn kann der in Deutschland einzigartige interdisziplinäre Magisterstudiengang Nordamerikastudien jetzt auf sein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Zehn Fächer aus drei Fakultäten arbeiten gemeinsam an der Ausbildung der Studierenden. Ein großer Teil der Kurse wird auf Englisch abgehalten, jährlich gibt es mehrere Gastvorlesungen von Dozenten aus den USA und Kanada. Seit vier Semestern studiert Silia Zinneman Regionalwissenschaften Nordamerika: "Mir erschien dieser Studiengang am sinnvollsten, weil man wirklich einen allgemeinen Eindruck von Amerika bekommt." Über die traditionellen Fächer der Literatur- und Sprachwissenschaft hinaus vermittelt das Nordamerikaprogramm Einblicke in das wirtschaftliche, politische und kulturelle Leben des Kontinents. Neben dem Hauptfach Nordamerikastudien sind zwei Nebenfächer zu belegen, die zu den gewählten Schwerpunkten im Hauptfach passen sollten, so Claus Daufenberg, Geschäftsführer des Nordamerikaprogramms: "Es ergeben sich sehr viele sinnvolle inhaltliche Ergänzungen und Überschneidungen zwischen den beiden Bereichen."

    Mit über 150 Graduierten zieht das Nordamerikaprogramm nach zehn Jahren eine durchweg positive Bilanz. Viele Absolventen konnten im Medienbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch im Auswärtigen Dienst Fuß fassen. Der frühe Kontakt zur Arbeitswelt gehört zum Konzept des Studiengangs. Nach amerikanischem Vorbild gibt es so genannte Lunch-Hour-Talks, erzählt Silia Zinneman: "Zu einem Mittagessen im Uni-Club wird ein Gastredner aus einem bestimmten Berufsbereich eingeladen, der etwas über seinen Beruf erzählt. Man hat als Student dann die Möglichkeit, Fragen zu stellen." Für Claus Daufenberg hat das Nordamerikaprogramm durchaus das Zeug, Vorbildcharakter auch für andere Studiengänge zu haben: "Es wäre sicherlich ein Konzept, das sich auch auf andere Studiengänge übertragen ließe. Gerade aus Sicht des Auslands wäre es sicher besser, wenn in die germanistischen Studiengänge auch Politische Wissenschaft oder Geschichte integriert wäre."

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    Das Nordamerikaprogramm an der Uni Bonn kann nur als Hauptfach belegt werden und beginnt zum Wintersemester. Wirtschaftswissenschaften, Literatur- und Sprachwissenschaft sind Pflicht, daneben wählen die Studierenden aus acht Fächer-Angeboten zwei Schwerpunkte.