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Mehr als ein Schneemensch

Auf Erden hat noch niemand den geheimnisvollen Yeti zweifelsfrei gesehen oder gar fotografiert, über den seit dem 19. Jahrhundert immer wieder mal berichtet wird. Seine wahre Natur ist umstritten. Reinhold Messner zum Beispiel glaubt, dass die vermeintlichen Sichtungen eher durch Begegnungen mit tibetischen Braunbären zu erklären seien.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Am Himmel dagegen braucht man nur ein hinreichend großes Teleskop, um den Yeti mit eigenen Augen zu beobachten. Der himmlische Yeti - ein etwa zehn Kilometer großer Kleinplanet - umrundet die Sonne alle dreieinhalb Jahre auf einer leicht elliptischen Bahn. Dabei bewegt er sich dauerhaft jenseits der Marsbahn und ist im sonnenfernsten Punkt etwa zweieinhalbmal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.

    Erstmals beobachtet wurde der Kleinplanet am 7. Dezember 1975 von dem Schweizer Astronomen Paul Wild, der auch mehrere Kometen entdeckte. Wild, damals Mitarbeiter am Observatorium der Universität Bern in Zimmerwald, fand insgesamt fast einhundert Kleinplaneten und sieben Kometen.

    Der von Wild entdeckte Komet Wild 2 erhielt 2002 Besuch von einer irdischen Raumsonde. Sie flog durch den Staubschweif des Kometen und kehrte vier Jahre später mit einigen aufgefangenen Staubteilchen zur Erde zurück.

    Dagegen wird der Kleinplanet Yeti so bald kaum Besuch von der Erde bekommen. Ihn muss man weiterhin im Fernrohr beobachten. Morgen ist dafür die Gelegenheit günstig, denn die Erde zieht in einem Abstand von rund 160 Millionen Kilometern an Yeti vorbei. Das ist immerhin die drittnächste Begegnung seit seiner Entdeckung vor rund 35 Jahren.

    Weitere Angaben zu (2843) Yeti

    Informationen über den Yeti-Entdecker Paul Wild