Natürlich gibt es im Deutschen Zeitungsmuseum Zeitungen zu sehen - aber nicht nur. Denn, so Museumsdirektor Roger Münch,
" Eine Überschrift für unser Museum lautet: Zeitung entdecken. "
Und entdecken kann der Besucher auch, wie die Zeitung hergestellt wird. Ein Schaustück: eine Druckmaschine aus dem Jahr 1867 von "Koenig und Bauer", eine so genannte "Schnellpresse".
" Diese Schnellpresse ist die Basisinnovation, mit der beginnt eigentlich die Industrialisierung im Druck-, Buch- und Zeitungsgewerbe. "
Und wie alle anderen Maschinen im Zeitungsmuseum läuft auch sie einwandfrei. Komplett erhalten und rekonstruiert ist eine Druckerei aus Lörrach mit Setzkasten, Bleitypen - und einem Klopfholz.
" Damit wurde in der Bleizeit der Satz noch mal auf Höhe gebracht, d.h. man hat ein Holz auf die Typ draufgelegt und von oben mit dem Hammer fest draufgeschlagen, damit die Typen in einer Ebene lagen, damit auch tatsächlich der Druck gleichmäßig kommt. "
400 Jahre Zeitungsgeschichte - 3.800 Ausstellungstücke. Zum Teil verborgen in Schatzkammern – aus gutem Grund, so Roger Münch.
" Wir zeigen Originale, Originalzeitungen, die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind, und diese Zeitungspapiere sind sehr, sehr empfindlich. "
In den Schubladen: die empfindlichen Zeitungsblätter – die "Newe Zeitung" zum Beispiel, Anfang des 17.Jahrhunderts gedruckt.
" Lichtgeschützt, auf säurefreiem Karton, mit säurefreiem Kleber aufgeklebt, weil auch damals bereits nur die günstigsten Papiere benutzt wurden, um Zeitung herzustellen, wie heute auch. "
Bis zum 20. Jahrhundert war die Zeitungslektüre ein Privileg - für Lesekundige. Auch daran erinnert das Zeitungsmuseum.
Man hat hier eine sehr schöne Abbildung. Wahrscheinlich ist es der Coiffeur, der hier mit einem Kamm hinter dem Ohr steht, die neueste Ausgabe der "The Times", die englische Zeitung "The Times", vorliegen hat und eins, zwei, drei, vier, fünf Menschen stehen gebückt, teilweise hinter ihm. Er sieht so aus, als würde er gerade die neuesten Nachrichten vorlesen und die Handwerker und Bauersleute stehen dabei und hören ihm sozusagen zu .
Die Geschichte der Zeitung ist auch die Geschichte des Kampfes um Meinungsfreiheit. Artikel 5 des Grundgesetzes - eine Errungenschaft der Nachkriegszeit. Während der Zeit des NS-Regimes, erzählt Roger Münch, wurden Redakteure gezwungen, einen Karteikasten mit so genannten "Presseanweisungen" zu führen.
""gag" ist eine Karteikarte. Der aus dem Amerikanischen/Englischen übernommene Filmausdruck "gag" soll von der deutschen Presse nicht mehr verwendet werden, 14.4.1944. "
Der historische Rundgang im Deutschen Zeitungsmuseum endet 1962, dem Jahr der Spiegelaffäre. Die bundesrepublikanische Presse, so Münch, war erwachsen geworden.
" Die neue Rolle war, tatsächlich alles aufzudecken, zu sagen, was passiert, auch wenn den politisch Verantwortlichen das nicht immer Recht war. "
Eine Erweiterung des Museums ist schon geplant.
" und da ist ein Themenschwerpunkt die Berufsgeschichte des Journalisten, also die Menschen, die hinter der Zeitung stehen. "
... und auch die Pressegeschichte der ehemaligen DDR soll hier einen Raum finden.
Der Mann, der hinter der Sammlung des Deutschen Zeitungsmuseums steht, ist Martin Welke.
" Er ist ja von Haus aus Zeitungswissenschaftler und hatte immer, so haben wir uns auch kennen gelernt, das Bestreben gehabt, die deutsche Museumslandschaft zu bereichern durch ein Zeitungsmuseum, weil bis dato gab es keinen Platz, und er hat den großen Verdienst gehabt, damals in Meersburg in einem sehr schönen Gebäude, das erste deutsche Zeitungsmuseum zu schaffen. "
Welke kam mit seiner Sammlung ins Saarland. Dann gab es Querelen mit den Partnern: der Politik und der Saarbrücker Zeitung. Welke, der inzwischen seine Sammlung der Zeitung übergeben hatte, ging im Streit. Das Deutsche Zeitungsmuseum ist heute Teil der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Martin Welke ist Kurator am Gutenberg-Museum in Mainz.
" Eine Überschrift für unser Museum lautet: Zeitung entdecken. "
Und entdecken kann der Besucher auch, wie die Zeitung hergestellt wird. Ein Schaustück: eine Druckmaschine aus dem Jahr 1867 von "Koenig und Bauer", eine so genannte "Schnellpresse".
" Diese Schnellpresse ist die Basisinnovation, mit der beginnt eigentlich die Industrialisierung im Druck-, Buch- und Zeitungsgewerbe. "
Und wie alle anderen Maschinen im Zeitungsmuseum läuft auch sie einwandfrei. Komplett erhalten und rekonstruiert ist eine Druckerei aus Lörrach mit Setzkasten, Bleitypen - und einem Klopfholz.
" Damit wurde in der Bleizeit der Satz noch mal auf Höhe gebracht, d.h. man hat ein Holz auf die Typ draufgelegt und von oben mit dem Hammer fest draufgeschlagen, damit die Typen in einer Ebene lagen, damit auch tatsächlich der Druck gleichmäßig kommt. "
400 Jahre Zeitungsgeschichte - 3.800 Ausstellungstücke. Zum Teil verborgen in Schatzkammern – aus gutem Grund, so Roger Münch.
" Wir zeigen Originale, Originalzeitungen, die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind, und diese Zeitungspapiere sind sehr, sehr empfindlich. "
In den Schubladen: die empfindlichen Zeitungsblätter – die "Newe Zeitung" zum Beispiel, Anfang des 17.Jahrhunderts gedruckt.
" Lichtgeschützt, auf säurefreiem Karton, mit säurefreiem Kleber aufgeklebt, weil auch damals bereits nur die günstigsten Papiere benutzt wurden, um Zeitung herzustellen, wie heute auch. "
Bis zum 20. Jahrhundert war die Zeitungslektüre ein Privileg - für Lesekundige. Auch daran erinnert das Zeitungsmuseum.
Man hat hier eine sehr schöne Abbildung. Wahrscheinlich ist es der Coiffeur, der hier mit einem Kamm hinter dem Ohr steht, die neueste Ausgabe der "The Times", die englische Zeitung "The Times", vorliegen hat und eins, zwei, drei, vier, fünf Menschen stehen gebückt, teilweise hinter ihm. Er sieht so aus, als würde er gerade die neuesten Nachrichten vorlesen und die Handwerker und Bauersleute stehen dabei und hören ihm sozusagen zu .
Die Geschichte der Zeitung ist auch die Geschichte des Kampfes um Meinungsfreiheit. Artikel 5 des Grundgesetzes - eine Errungenschaft der Nachkriegszeit. Während der Zeit des NS-Regimes, erzählt Roger Münch, wurden Redakteure gezwungen, einen Karteikasten mit so genannten "Presseanweisungen" zu führen.
""gag" ist eine Karteikarte. Der aus dem Amerikanischen/Englischen übernommene Filmausdruck "gag" soll von der deutschen Presse nicht mehr verwendet werden, 14.4.1944. "
Der historische Rundgang im Deutschen Zeitungsmuseum endet 1962, dem Jahr der Spiegelaffäre. Die bundesrepublikanische Presse, so Münch, war erwachsen geworden.
" Die neue Rolle war, tatsächlich alles aufzudecken, zu sagen, was passiert, auch wenn den politisch Verantwortlichen das nicht immer Recht war. "
Eine Erweiterung des Museums ist schon geplant.
" und da ist ein Themenschwerpunkt die Berufsgeschichte des Journalisten, also die Menschen, die hinter der Zeitung stehen. "
... und auch die Pressegeschichte der ehemaligen DDR soll hier einen Raum finden.
Der Mann, der hinter der Sammlung des Deutschen Zeitungsmuseums steht, ist Martin Welke.
" Er ist ja von Haus aus Zeitungswissenschaftler und hatte immer, so haben wir uns auch kennen gelernt, das Bestreben gehabt, die deutsche Museumslandschaft zu bereichern durch ein Zeitungsmuseum, weil bis dato gab es keinen Platz, und er hat den großen Verdienst gehabt, damals in Meersburg in einem sehr schönen Gebäude, das erste deutsche Zeitungsmuseum zu schaffen. "
Welke kam mit seiner Sammlung ins Saarland. Dann gab es Querelen mit den Partnern: der Politik und der Saarbrücker Zeitung. Welke, der inzwischen seine Sammlung der Zeitung übergeben hatte, ging im Streit. Das Deutsche Zeitungsmuseum ist heute Teil der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Martin Welke ist Kurator am Gutenberg-Museum in Mainz.