"Als Kind war ich öfter mal auf einem Bauernhof und empfand es einfach als gemütlicher. Das sind einfach Kindheitserinnerungen: Der Traum, ich möchte auch mal so ein Haus haben, das gemütlich ist."
Vor 17 Jahren hat sich der Architekt Michael Felkner seinen Kindheitsraum erfüllt. In Waltenhofen, ein Dorf Nahe Kempten im Allgäu, kaufte sich der Architekt einen Bauernhof: Ein lang gestrecktes Gebäude mit Wohnhaus, Kuhstall und Scheune.
"Wir haben hier einen großen Bestand an Altbauten in Deutschland, die es gilt umzunutzen. Das ist im Zuge der Entwicklung zum Beispiel in der Landwirtschaft ein ganz großes Thema, das die Bauernhöfe, die zum Beispiel in einem Ort liegen wie hier für Wohnzwecke, für Dienstleistungen, für Gewerbe umgenutzt werden."
Der 48-Jährige ging mit gutem Beispiel voran: Peu à peu, so wie es die Finanzen der Familie erlaubten, baute er das zum Teil 300 Jahre alte Anwesen um. In den ehemaligen Kuhstall zog er mit seinem Architekturbüro ein. Nebenan, in der früheren Scheune, betreibt seine Frau seit 1999 einen Naturkostladen. Ritterhof genannt, weil der frühere Besitzer Ritter hieß.
"Das Ganze ist eigentlich sehr einfach gestaltet: Dieser Boden mit diesen sehr kostengünstigen Platten. Die Wände sind aus Beton, einfach roh gelassen, nicht einmal verputzt, weil es durch die Regale verdeckt wird. Eine Decke aus massivem Holz. Und was man natürlich nicht sieht, das ist was sich dahinter verbirgt: Dahinter verbergen sich zwischen 20 und 25 Zentimeter Wärmedämmung."
Die Ladenfläche ist, um es laienhaft auszudrücken, dick eingepackt. Was die Raumtemperatur konstant bei 14 Grad hält. Der Architekt hat sich auf das energetische, das heißt das energieoptimierte Bauen und Sanieren spezialisiert. Noch sei er ein Exot in seiner Branche; weshalb sein Büro weit über das Allgäu hinaus tätig ist. Er behauptet, dass die Dämmung das effizienteste Mittel sei, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
"Das führt jetzt hier dazu, dass wir diesen Laden im Winter nicht heizen müssen. Also Heizenergieverbrauch ist Null. Und, was fast noch wichtiger ist bei Lebensmittelläden, die haben in den meisten Fällen einen großen Bedarf an Kühlenergie im Sommer, da brauchen wir auch so gut wie keine Energie. Selbst in diesem heißen Jahrhundertsommer, wo in allen Geschäften etwa die Schokolade davon geschmolzen ist, hatten wir kein Problem."
Im Sommer sorgt ein kleiner Wandventilator für die so genannte Kaltluftspülung des Ladenraums. Der wird nachts eingeschaltet und verbraucht nicht mehr Energie als eine Glühbirne.
"Und das zweite ist, Sie sehen es, über dem Eingang ist ein Sonnenschutz. Obwohl die Eingangsfassade auf der Südseite ist und fast die ganze Raumbreite einnimmt, kommt hier keine Sonneneinstrahlung auf die Glasfläche. Und dieses großzügige Fensterband auf der Westseite, das hat Klappläden. Und diese Klappläden sind im Sommer aufgeklappt, so dass hier keine Sonnenstrahlen auf die Verglasungen kommen. Und im Winter kann man diese Läden runterklappen als zusätzlichen Wärmeschutz. "
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Stromverbrauch des kompletten Gebäudes ab. Eine Solaranlage dient der Warmwasserbereitung. Rund 150.000 Euro hat Felkner bisher in die energetische Sanierung seine Bauernhofs investiert:
"Dadurch, dass wir so gut wie keine Heizkosten haben, fällt es uns leichter, auch den erhöhten Aufwand beim Bau zu finanzieren. Das heißt, wir haben höhere Investitionskosten. Wenn wir im Gegenzug aber weniger an Unterhaltskosten haben, dann ist es eine Rechnung, die in Abhängigkeit von den Energiepreissteigerungen in fünf, in zehn Jahren aufgeht."
Stetig steigende Öl-, Gas- und Strompreise belasten Felkner nicht. Er hat schon 1999, als er den Kuhstall und die Scheune umbaute, mehr getan als es heute die Energieeinsparverordnung vorschreibt. Vorschauend zu planen ist für den Architekten selbstverständlich:
"Wenn ich heute nur den gesetzlichen Mindeststandard erfülle, dann habe ich bereits nächstes Jahr, wo eine Novelle der Energieeinsparverordnung ansteht, einen Oldtimer. Unsere Bauten hier, die sind auf 20 Jahre finanziert. Das heißt, das was ich heute investiere, soll in 20 Jahren auch noch dem dann gesetzlichen Standard entsprechen."
Das erspart ihm jährlich nicht nur Energiekosten in Höhe von 1.200 Euro, es erleichtert ihm auch die Argumentation gegenüber seinen Kunden. Sein Naturkostladen-Konzept bietet er mittlerweile bundesweit an - mit Erfolg:
"Eine Ladenfläche, die Null Heizenergie hat und die nahezu Null an Kühlenergie hat, das ist natürlich sehr exotisch. Wir haben vor drei Jahren bei Mainz oben einen Hofladen gebaut. Und als wir jetzt dort waren, hat uns der Bauherr ganz freudig empfangen und hat gesagt, es ist kaum zu glauben, er braucht keine Heizung. Dann haben wir gesagt, wir haben es damals doch so geplant. Ja, aber er hat es uns damals nicht geglaubt."
Für das Architekturbüro ist der KfW-Energieeffizienzpreis willkommene Werbung. Und was er mit dem 10.000 Euro Preisgeld macht, weiß Michael Felkner auch schon:
"Mit dem Preis werden wir uns neue Fenster kaufen. Wir wollen auch unser Wohnhaus Stück für Stück energetisch sanieren. Und da kommt uns das Geld natürlich sehr gelegen."
Vor 17 Jahren hat sich der Architekt Michael Felkner seinen Kindheitsraum erfüllt. In Waltenhofen, ein Dorf Nahe Kempten im Allgäu, kaufte sich der Architekt einen Bauernhof: Ein lang gestrecktes Gebäude mit Wohnhaus, Kuhstall und Scheune.
"Wir haben hier einen großen Bestand an Altbauten in Deutschland, die es gilt umzunutzen. Das ist im Zuge der Entwicklung zum Beispiel in der Landwirtschaft ein ganz großes Thema, das die Bauernhöfe, die zum Beispiel in einem Ort liegen wie hier für Wohnzwecke, für Dienstleistungen, für Gewerbe umgenutzt werden."
Der 48-Jährige ging mit gutem Beispiel voran: Peu à peu, so wie es die Finanzen der Familie erlaubten, baute er das zum Teil 300 Jahre alte Anwesen um. In den ehemaligen Kuhstall zog er mit seinem Architekturbüro ein. Nebenan, in der früheren Scheune, betreibt seine Frau seit 1999 einen Naturkostladen. Ritterhof genannt, weil der frühere Besitzer Ritter hieß.
"Das Ganze ist eigentlich sehr einfach gestaltet: Dieser Boden mit diesen sehr kostengünstigen Platten. Die Wände sind aus Beton, einfach roh gelassen, nicht einmal verputzt, weil es durch die Regale verdeckt wird. Eine Decke aus massivem Holz. Und was man natürlich nicht sieht, das ist was sich dahinter verbirgt: Dahinter verbergen sich zwischen 20 und 25 Zentimeter Wärmedämmung."
Die Ladenfläche ist, um es laienhaft auszudrücken, dick eingepackt. Was die Raumtemperatur konstant bei 14 Grad hält. Der Architekt hat sich auf das energetische, das heißt das energieoptimierte Bauen und Sanieren spezialisiert. Noch sei er ein Exot in seiner Branche; weshalb sein Büro weit über das Allgäu hinaus tätig ist. Er behauptet, dass die Dämmung das effizienteste Mittel sei, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
"Das führt jetzt hier dazu, dass wir diesen Laden im Winter nicht heizen müssen. Also Heizenergieverbrauch ist Null. Und, was fast noch wichtiger ist bei Lebensmittelläden, die haben in den meisten Fällen einen großen Bedarf an Kühlenergie im Sommer, da brauchen wir auch so gut wie keine Energie. Selbst in diesem heißen Jahrhundertsommer, wo in allen Geschäften etwa die Schokolade davon geschmolzen ist, hatten wir kein Problem."
Im Sommer sorgt ein kleiner Wandventilator für die so genannte Kaltluftspülung des Ladenraums. Der wird nachts eingeschaltet und verbraucht nicht mehr Energie als eine Glühbirne.
"Und das zweite ist, Sie sehen es, über dem Eingang ist ein Sonnenschutz. Obwohl die Eingangsfassade auf der Südseite ist und fast die ganze Raumbreite einnimmt, kommt hier keine Sonneneinstrahlung auf die Glasfläche. Und dieses großzügige Fensterband auf der Westseite, das hat Klappläden. Und diese Klappläden sind im Sommer aufgeklappt, so dass hier keine Sonnenstrahlen auf die Verglasungen kommen. Und im Winter kann man diese Läden runterklappen als zusätzlichen Wärmeschutz. "
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt den Stromverbrauch des kompletten Gebäudes ab. Eine Solaranlage dient der Warmwasserbereitung. Rund 150.000 Euro hat Felkner bisher in die energetische Sanierung seine Bauernhofs investiert:
"Dadurch, dass wir so gut wie keine Heizkosten haben, fällt es uns leichter, auch den erhöhten Aufwand beim Bau zu finanzieren. Das heißt, wir haben höhere Investitionskosten. Wenn wir im Gegenzug aber weniger an Unterhaltskosten haben, dann ist es eine Rechnung, die in Abhängigkeit von den Energiepreissteigerungen in fünf, in zehn Jahren aufgeht."
Stetig steigende Öl-, Gas- und Strompreise belasten Felkner nicht. Er hat schon 1999, als er den Kuhstall und die Scheune umbaute, mehr getan als es heute die Energieeinsparverordnung vorschreibt. Vorschauend zu planen ist für den Architekten selbstverständlich:
"Wenn ich heute nur den gesetzlichen Mindeststandard erfülle, dann habe ich bereits nächstes Jahr, wo eine Novelle der Energieeinsparverordnung ansteht, einen Oldtimer. Unsere Bauten hier, die sind auf 20 Jahre finanziert. Das heißt, das was ich heute investiere, soll in 20 Jahren auch noch dem dann gesetzlichen Standard entsprechen."
Das erspart ihm jährlich nicht nur Energiekosten in Höhe von 1.200 Euro, es erleichtert ihm auch die Argumentation gegenüber seinen Kunden. Sein Naturkostladen-Konzept bietet er mittlerweile bundesweit an - mit Erfolg:
"Eine Ladenfläche, die Null Heizenergie hat und die nahezu Null an Kühlenergie hat, das ist natürlich sehr exotisch. Wir haben vor drei Jahren bei Mainz oben einen Hofladen gebaut. Und als wir jetzt dort waren, hat uns der Bauherr ganz freudig empfangen und hat gesagt, es ist kaum zu glauben, er braucht keine Heizung. Dann haben wir gesagt, wir haben es damals doch so geplant. Ja, aber er hat es uns damals nicht geglaubt."
Für das Architekturbüro ist der KfW-Energieeffizienzpreis willkommene Werbung. Und was er mit dem 10.000 Euro Preisgeld macht, weiß Michael Felkner auch schon:
"Mit dem Preis werden wir uns neue Fenster kaufen. Wir wollen auch unser Wohnhaus Stück für Stück energetisch sanieren. Und da kommt uns das Geld natürlich sehr gelegen."