Natürliche Flussauen seien für den Hochwasserschutz einfach besser geeignet als mit großem technischem Aufwand errichtete Polder, die bei Hochwassergefahr schnell geflutet und in einen künstlichen See verwandelt werden können. Das sagt Sabine Yacoub, Geschäftsführerin des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz.
"Aus ökologischer Sicht hat ein Polder für die Natur überhaupt keinen Mehrwert, im Gegenteil. Da kommt ja in Bereiche, die sonst nie überflutet sind in sehr weiten Abständen plötzlich Wasser rein. Die Pflanzen und Tiere, die da sind, sind daran überhaupt nicht angepasst, die sterben im Zweifelsfall und das ist für die Natur einfach sehr negativ."
Das sieht Ulrike Höfken, die grüne Umweltministerin von Rheinland-Pfalz anders. Die künstlich errichteten, sogenannten "gesteuerten Polder" seien in der Regel ein Kompromiss zwischen der Landwirtschaft vor Ort und den Anforderungen des Hochwasserschutzes, so Höfken:
"Es ist so, bei den gesteuerten Rückhaltungen, das sind ja die Polder, da kann die Landwirtschaft drin bleiben und die Flächen weiter nutzen – das ist natürlich auch der Grund, warum diese Polder zustande gekommen sind. Man konnte sich anders einfach nicht einigen. Und die Flächen gehören den Landwirten, da hängen die Existenzen der Betriebe auch dran, aber auf der anderen Seite muss man sagen, es sind ja auch große Deichrückhaltungen zustande gekommen, wo diese Naturschutzzwecke gut und erfolgreich umgesetzt werden konnten."
Mehr Auenwälder am Rhein – das hält Ulrike Höfken angesichts der dichten Besiedelung und Nutzung der Uferzonen für schwer realisierbar.
Doch gerade darauf bestehen die Naturschutzverbände. Anstatt Köln unter Wasser zu setzen, müsse das Hochwasser schon am Oberrhein in die Auen gelenkt werden, fordert Paul Kröfges, der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des BUND. Die rot-grünen Landesregierungen am Oberrhein müssten einfach mehr tun für den Hochwasserschutz.
Auch die internationale Kommission zum Schutz des Rheins – kurz IKSR - soll mehr Druck machen, fordert Kröfges:
"Am Oberrhein sind in den zurückliegenden Jahrzehnten 90 Prozent der Überflutungs- und Auenflächen verschwunden. Und man muss jetzt daran gehen, überall da, wo es noch möglich ist, die Räume wiederzugewinnen, Retentionsraum wiederzugewinnen. Und da gibt es Möglichkeiten, wir haben die als BUND aufgezeigt in einer Studie. Und die sind halt bei der IKSR bekannt. Aber es gibt hat politische Widerstände gegen die Ausweisung dieser Überflutungsräume."
Widerstände gegen Deichrückverlegungen und Auenwälder sieht die rheinland-pfälzische BUND-Geschäftsführerin Sabine Yacoub auch im Beamtenapparat des grün geführten Umweltministeriums in Mainz. Diesen Widerstand müsse die grüne Ministerin Höfken überwinden:
"Also, sie müsste erstmal hausintern die Devise rausgeben, dass es wirklich gewünscht ist.Ihrer Wasserwirtschaft näher bringen, dass eben auch nicht-technische Lösungen gute Lösungen sind und dann eben noch mal gucken, wie sie auf die Verfahren, die laufen, einwirken kann, dass man da wirklich zielgerichtet Richtung Auen-Revitalisierung rangeht."
Doch die grüne rheinland-pfälzische Umweltministerin stellt sich hinter ihre Beamten. Sie verweist auf die Vereinbarungen zwischen Deutschland und Frankreich zum Umfang des Hochwasserschutzes am Rhein, die schon vor 30 Jahren geschlossen wurden:
"Von den 62 Millionen Kubikmeter, die vereinbart waren, in den deutsch- französischen Verträgen von 1982 sind 52 Millionen an Rückhaltungen schon geleistet, also kann man schon sagen, da ist man schon recht weit."
Nicht weit genug sagen die Umweltverbände. Doch ihre Kritik richtet sich nicht nur an die rot-grünen Landesregierungen längs des Rheins, sondern auch an die Kommunen, die unmittelbar am Rheinufer auch heute noch neue Gewerbe- und Wohngebiete ausweisen. Sabine Yacoub vom BUND:
"Klar, ich mache mir dann auch künstlich neue Hochwasserprobleme. Ich verstehe ja, dass wir historisch bestimmte Dinge haben, mit denen wir umgehen müssen. Aber mit dem heutigen Kenntnisstand ist es einfach unsinnig, jetzt noch in solchen Bereichen zu bauen."
"Aus ökologischer Sicht hat ein Polder für die Natur überhaupt keinen Mehrwert, im Gegenteil. Da kommt ja in Bereiche, die sonst nie überflutet sind in sehr weiten Abständen plötzlich Wasser rein. Die Pflanzen und Tiere, die da sind, sind daran überhaupt nicht angepasst, die sterben im Zweifelsfall und das ist für die Natur einfach sehr negativ."
Das sieht Ulrike Höfken, die grüne Umweltministerin von Rheinland-Pfalz anders. Die künstlich errichteten, sogenannten "gesteuerten Polder" seien in der Regel ein Kompromiss zwischen der Landwirtschaft vor Ort und den Anforderungen des Hochwasserschutzes, so Höfken:
"Es ist so, bei den gesteuerten Rückhaltungen, das sind ja die Polder, da kann die Landwirtschaft drin bleiben und die Flächen weiter nutzen – das ist natürlich auch der Grund, warum diese Polder zustande gekommen sind. Man konnte sich anders einfach nicht einigen. Und die Flächen gehören den Landwirten, da hängen die Existenzen der Betriebe auch dran, aber auf der anderen Seite muss man sagen, es sind ja auch große Deichrückhaltungen zustande gekommen, wo diese Naturschutzzwecke gut und erfolgreich umgesetzt werden konnten."
Mehr Auenwälder am Rhein – das hält Ulrike Höfken angesichts der dichten Besiedelung und Nutzung der Uferzonen für schwer realisierbar.
Doch gerade darauf bestehen die Naturschutzverbände. Anstatt Köln unter Wasser zu setzen, müsse das Hochwasser schon am Oberrhein in die Auen gelenkt werden, fordert Paul Kröfges, der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des BUND. Die rot-grünen Landesregierungen am Oberrhein müssten einfach mehr tun für den Hochwasserschutz.
Auch die internationale Kommission zum Schutz des Rheins – kurz IKSR - soll mehr Druck machen, fordert Kröfges:
"Am Oberrhein sind in den zurückliegenden Jahrzehnten 90 Prozent der Überflutungs- und Auenflächen verschwunden. Und man muss jetzt daran gehen, überall da, wo es noch möglich ist, die Räume wiederzugewinnen, Retentionsraum wiederzugewinnen. Und da gibt es Möglichkeiten, wir haben die als BUND aufgezeigt in einer Studie. Und die sind halt bei der IKSR bekannt. Aber es gibt hat politische Widerstände gegen die Ausweisung dieser Überflutungsräume."
Widerstände gegen Deichrückverlegungen und Auenwälder sieht die rheinland-pfälzische BUND-Geschäftsführerin Sabine Yacoub auch im Beamtenapparat des grün geführten Umweltministeriums in Mainz. Diesen Widerstand müsse die grüne Ministerin Höfken überwinden:
"Also, sie müsste erstmal hausintern die Devise rausgeben, dass es wirklich gewünscht ist.Ihrer Wasserwirtschaft näher bringen, dass eben auch nicht-technische Lösungen gute Lösungen sind und dann eben noch mal gucken, wie sie auf die Verfahren, die laufen, einwirken kann, dass man da wirklich zielgerichtet Richtung Auen-Revitalisierung rangeht."
Doch die grüne rheinland-pfälzische Umweltministerin stellt sich hinter ihre Beamten. Sie verweist auf die Vereinbarungen zwischen Deutschland und Frankreich zum Umfang des Hochwasserschutzes am Rhein, die schon vor 30 Jahren geschlossen wurden:
"Von den 62 Millionen Kubikmeter, die vereinbart waren, in den deutsch- französischen Verträgen von 1982 sind 52 Millionen an Rückhaltungen schon geleistet, also kann man schon sagen, da ist man schon recht weit."
Nicht weit genug sagen die Umweltverbände. Doch ihre Kritik richtet sich nicht nur an die rot-grünen Landesregierungen längs des Rheins, sondern auch an die Kommunen, die unmittelbar am Rheinufer auch heute noch neue Gewerbe- und Wohngebiete ausweisen. Sabine Yacoub vom BUND:
"Klar, ich mache mir dann auch künstlich neue Hochwasserprobleme. Ich verstehe ja, dass wir historisch bestimmte Dinge haben, mit denen wir umgehen müssen. Aber mit dem heutigen Kenntnisstand ist es einfach unsinnig, jetzt noch in solchen Bereichen zu bauen."