Mehr Freiheit für die Forschung das ist eine der Forderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft an die Politik. Der Präsident der DFG, Ernst-Ludwig Winnacker, zeigte viel Verständnis für junge Wissenschaftler, die ins Ausland gingen, weil sie dort vieles dürften, was in Deutschland verboten sei. Er forderte Änderungen an aus Sicht der DFG forschungsfeindlichen Gesetzen
"Dazu gehören die Regelungen über die Stammzellforschung. Es geht uns bei dem Importgesetz um die Abschaffung der Stichtagsregelung. Nicht um die Abschaffung der staatlichen Kontrollen dazu, um Gottes Willen, aber die Stichtagsregelung und die Strafbewährung stören uns ganz außerordentlich. Wir sind auch der Meinung, dass die Regelungen in der grünen Gentechnik zur Freisetzung von Nutzpflanzen, was die Forschung betrifft, so restriktiv sind, dass darüber gar nicht mehr gearbeitet werden kann. Da brauchen wir zumindest ein Forschungsprivileg."
Da wissenschaftliche Fragen eine zunehmende Bedeutung in der Politik einnehmen, schlägt die DFG die Einsetzung eines unabhängigen wissenschaftlichen Beraters vor. Dies sei keine Kritik am Kabinett, so Winnacker. Es sei die Konsequenz daraus, dass immer mehr Themen einer ständigen wissenschaftlichen Begleitung bedürften. Winnacker:
"Schauen Sie Alterspyramide an, schauen Sie die Energieversorgung an, schauen Sie die ganzen Verkehrsfragen an, Hybridautos. Jeder fünfte Arbeitsplatz in diesem Lande, so heißt es immer wieder, hängt vom Automobil ab. Was bedeutet das eigentlich für die Energieversorgung? Wann wird die deutsche Bevölkerung auf die Idee kommen, dass sie Autos haben wollen, die 200 Stundenkilometer fahren und nur drei Liter verbrauchen?"
Er denke an eine unabhängige Wissenschaftlerpersönlichkeit, die als Berater zwei Bedingungen erfüllen müsse, so Winnacker. Zum einen müsse sie im Wissenschaftsbetrieb angesehen und verankert sei, so dass sie sich jederzeit alle nötigen Informationen beschaffen könne. Zum anderen müsse sie stets Zugang zur Regierung haben. Als Beispiel für ein solches Modell nannte Winnacker Großbritannien:
"David King, der der im Moment eine Rolle spielt, der hat sehr viel Erfolg gehabt zum Beispiel bei der Schweinepestproblematik. Das ist keine Aufgabe eines Ministers. Dem ist es gelungen mit dem Durchgriff auf alle möglichen Ministerien, Landwirtschaft, Verkehrsministerium, zu organisieren, dass eine Epidemie, die wirtschaftlich sehr problematisch war, in kürzester Frist eingedämmt wurde. Der hat das mit dem Rückgriff auf eine Community, die ihn beraten hat, hingebracht."
Von der Bundesregierung, egal welcher Couleur, fordert die DFG neben Gesetzesänderungen, vor allem die Fortsetzung der Exzellenzinitiative, mit der Spitzenforschung an den deutschen Universitäten gefördert werden soll. In diesem Zusammenhang begrüßte Winnacker vor allem den Einstieg in die Vollkostenfinanzierung:
"Zum ersten Mal bekommt man 20 Prozent zusätzlich. Also wenn man fünf Millionen Euro bekommt, bekommt man eine Million Euro zusätzlich, die verwendet werden kann für alle möglichen Dinge, die mit den indirekten Kosten zusammen hängen. Abschreibung von Gebäuden, Finanzierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Versuchstieren. Was immer nötig ist, um Forschungsprojekte auch durchführen zu können."
1,9 Milliarden Euro stellen Bund und Länder von 2006 bis 2011 für die Exzellenzinitiative zur Verfügung. Winnacker appellierte an die Länder, dabei nicht auf die Hochschuletats zurückzugreifen, sondern das Geld zusätzlich aufzubringen. Nach Einschätzung der DFG können die ersten Mittel im Oktober 2006 bewilligt werden.
"Dazu gehören die Regelungen über die Stammzellforschung. Es geht uns bei dem Importgesetz um die Abschaffung der Stichtagsregelung. Nicht um die Abschaffung der staatlichen Kontrollen dazu, um Gottes Willen, aber die Stichtagsregelung und die Strafbewährung stören uns ganz außerordentlich. Wir sind auch der Meinung, dass die Regelungen in der grünen Gentechnik zur Freisetzung von Nutzpflanzen, was die Forschung betrifft, so restriktiv sind, dass darüber gar nicht mehr gearbeitet werden kann. Da brauchen wir zumindest ein Forschungsprivileg."
Da wissenschaftliche Fragen eine zunehmende Bedeutung in der Politik einnehmen, schlägt die DFG die Einsetzung eines unabhängigen wissenschaftlichen Beraters vor. Dies sei keine Kritik am Kabinett, so Winnacker. Es sei die Konsequenz daraus, dass immer mehr Themen einer ständigen wissenschaftlichen Begleitung bedürften. Winnacker:
"Schauen Sie Alterspyramide an, schauen Sie die Energieversorgung an, schauen Sie die ganzen Verkehrsfragen an, Hybridautos. Jeder fünfte Arbeitsplatz in diesem Lande, so heißt es immer wieder, hängt vom Automobil ab. Was bedeutet das eigentlich für die Energieversorgung? Wann wird die deutsche Bevölkerung auf die Idee kommen, dass sie Autos haben wollen, die 200 Stundenkilometer fahren und nur drei Liter verbrauchen?"
Er denke an eine unabhängige Wissenschaftlerpersönlichkeit, die als Berater zwei Bedingungen erfüllen müsse, so Winnacker. Zum einen müsse sie im Wissenschaftsbetrieb angesehen und verankert sei, so dass sie sich jederzeit alle nötigen Informationen beschaffen könne. Zum anderen müsse sie stets Zugang zur Regierung haben. Als Beispiel für ein solches Modell nannte Winnacker Großbritannien:
"David King, der der im Moment eine Rolle spielt, der hat sehr viel Erfolg gehabt zum Beispiel bei der Schweinepestproblematik. Das ist keine Aufgabe eines Ministers. Dem ist es gelungen mit dem Durchgriff auf alle möglichen Ministerien, Landwirtschaft, Verkehrsministerium, zu organisieren, dass eine Epidemie, die wirtschaftlich sehr problematisch war, in kürzester Frist eingedämmt wurde. Der hat das mit dem Rückgriff auf eine Community, die ihn beraten hat, hingebracht."
Von der Bundesregierung, egal welcher Couleur, fordert die DFG neben Gesetzesänderungen, vor allem die Fortsetzung der Exzellenzinitiative, mit der Spitzenforschung an den deutschen Universitäten gefördert werden soll. In diesem Zusammenhang begrüßte Winnacker vor allem den Einstieg in die Vollkostenfinanzierung:
"Zum ersten Mal bekommt man 20 Prozent zusätzlich. Also wenn man fünf Millionen Euro bekommt, bekommt man eine Million Euro zusätzlich, die verwendet werden kann für alle möglichen Dinge, die mit den indirekten Kosten zusammen hängen. Abschreibung von Gebäuden, Finanzierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Versuchstieren. Was immer nötig ist, um Forschungsprojekte auch durchführen zu können."
1,9 Milliarden Euro stellen Bund und Länder von 2006 bis 2011 für die Exzellenzinitiative zur Verfügung. Winnacker appellierte an die Länder, dabei nicht auf die Hochschuletats zurückzugreifen, sondern das Geld zusätzlich aufzubringen. Nach Einschätzung der DFG können die ersten Mittel im Oktober 2006 bewilligt werden.