Viele, vor allem private, Universitäten finanzieren sich vor allem durch ihren guten Ruf. Die renommierte Stanford University in Kalifornien zum Beispiel verlangt mehrere zehntausend Dollar von den Studierenden und kann sich vor Bewerberinnen und Bewerbern trotzdem kaum retten. Denn das Examen ist die Eintrittskarte für eine Bilderbuchkarriere. Nachfrageorientierte Finanzierungssysteme - ob privat oder öffentlich durch den Staat - haben gleichwohl ihre Tücken, sagt Stefan Bienefeld vom Deutschen Akademischen Austauschdienst.
"Wenn man das nämlich bis ans Ende konsequent durchexerziert, dann heißt es für die Hochschulen, dass sie wenig Planungssicherheit haben, weil jedes Jahr von Neuem geguckt werden muss, wie viel Studierende sind jetzt eigentlich da, welche Fächer fragen die nach, und dann weiß ich eigentlich erst, wie viel Geld ich habe. Ich kann also relativ schlecht langfristig planen. Ich finde schon, dass man Hochschulen nach Leistung bis zu einem gewissen Punkt zumindest in Teilen finanzieren sollte, aber wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann kann das eben auch Probleme mit sich bringen."
Probleme hätten vor allem die sogenannten "Orchideenfächer", also Studiengänge wie zum Beispiel "Ägyptologie". Die chronisch geringe Auslastung würde es diesen Fakultäten schwer machen, ausreichende finanzielle Mittel zu rekrutieren - auf Kosten der Qualität. "Nachfrageorientierte Modelle" - so Prof. Hans Vossensteyn, Forschungskoordinator an der Uni Twente - sollten mit anderen Modellen kombiniert werden:
"Es sollte immer eine Konstellation von unterschiedlichen Instrumenten sein, die zusammen die Qualität an Hochschulen steigern. Nachfrageorientierte Finanzierung kann ein Element davon sein, um Studierende und Hochschulen mehr auf die Qualität von Studienprogrammen hinzuweisen."
Experten wie Vossensteyn präferieren eine Mischung aus staatlicher Grundfinanzierung plus Studiengebühren plus Nachfrageorientierung plus weiterer Parameter. In Berlin zum Beispiel werden heute schon 30 Prozent der staatlichen Zuwendungen nach Leistungskriterien vergeben, die sich unter anderem an der Auslastungsquote oder der Zahl der Promotionen orientieren. Auch Studienbewerber - so die Prognose des Soziologen Prof. Uwe Schimank von der Fernuniversität Hagen - werden zunehmend bei der Wahl ihrer Universität auf Studienqualität achten:
"Auf Seiten der Studierenden gibt es jetzt das Begehren nach Qualität der Lehre, nach einer Lehre, die mehr auf ihre Interessen und auf ihren Wissensstand eingeht, die besser von der Didaktik her ist, die besser vom Aufbau der Studiengänge, von der Strukturierung der Studiengänge ist. Also all das, was in den Bologna-Reformen als Kernkomponenten der neuen Studiengänge da ist, geht im Grunde auf die Interessenlage derer, die Bildung als Ausbildung für Berufe außerhalb des Wissenschaftsbereiches verstehen, durchaus ein. "
Und Studierende, die ihre Uni aus eigener Tasche mitfinanzieren - bewerten die Qualität der Ausbildung deutlich kritischer. Janka Willige von der HIS GmbH hat diese Beobachtung gemacht.
"Nicht zuletzt muss es wahrscheinlich die kritischere Haltung der Studierenden sein, die nun sozusagen zu Kunden geworden sind und auf Bedingungen an den Hochschulen treffen, die sich eben noch nicht geändert haben."
Momentan ändert sich viel im Hochschulbereich. Wissenschaftler, die mit der Evaluation dieser Veränderungen beschäftigt sind, kommen da kaum noch nach. Berlin zum Beispiel will demnächst eine "nachfrageorientierte Finanzierung" zusätzlich zur leistungsorientierten Komponente einführen. Für Dr. Michael Jäger ein Albtraum - aus wissenschaftlicher Sicht:
"Die Herausforderung liegt dann auch einfach mal darin, die Instrumente über eine Zeit auch erst mal anzuwenden, damit man Effekte auch wirklich sehen kann. Aber eben nicht alle paar Jahre auf ein neues Pferd setzen oder alle paar Jahre wieder einmal ein völlig anderes Finanzierungsverfahren diskutieren."
"Wenn man das nämlich bis ans Ende konsequent durchexerziert, dann heißt es für die Hochschulen, dass sie wenig Planungssicherheit haben, weil jedes Jahr von Neuem geguckt werden muss, wie viel Studierende sind jetzt eigentlich da, welche Fächer fragen die nach, und dann weiß ich eigentlich erst, wie viel Geld ich habe. Ich kann also relativ schlecht langfristig planen. Ich finde schon, dass man Hochschulen nach Leistung bis zu einem gewissen Punkt zumindest in Teilen finanzieren sollte, aber wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann kann das eben auch Probleme mit sich bringen."
Probleme hätten vor allem die sogenannten "Orchideenfächer", also Studiengänge wie zum Beispiel "Ägyptologie". Die chronisch geringe Auslastung würde es diesen Fakultäten schwer machen, ausreichende finanzielle Mittel zu rekrutieren - auf Kosten der Qualität. "Nachfrageorientierte Modelle" - so Prof. Hans Vossensteyn, Forschungskoordinator an der Uni Twente - sollten mit anderen Modellen kombiniert werden:
"Es sollte immer eine Konstellation von unterschiedlichen Instrumenten sein, die zusammen die Qualität an Hochschulen steigern. Nachfrageorientierte Finanzierung kann ein Element davon sein, um Studierende und Hochschulen mehr auf die Qualität von Studienprogrammen hinzuweisen."
Experten wie Vossensteyn präferieren eine Mischung aus staatlicher Grundfinanzierung plus Studiengebühren plus Nachfrageorientierung plus weiterer Parameter. In Berlin zum Beispiel werden heute schon 30 Prozent der staatlichen Zuwendungen nach Leistungskriterien vergeben, die sich unter anderem an der Auslastungsquote oder der Zahl der Promotionen orientieren. Auch Studienbewerber - so die Prognose des Soziologen Prof. Uwe Schimank von der Fernuniversität Hagen - werden zunehmend bei der Wahl ihrer Universität auf Studienqualität achten:
"Auf Seiten der Studierenden gibt es jetzt das Begehren nach Qualität der Lehre, nach einer Lehre, die mehr auf ihre Interessen und auf ihren Wissensstand eingeht, die besser von der Didaktik her ist, die besser vom Aufbau der Studiengänge, von der Strukturierung der Studiengänge ist. Also all das, was in den Bologna-Reformen als Kernkomponenten der neuen Studiengänge da ist, geht im Grunde auf die Interessenlage derer, die Bildung als Ausbildung für Berufe außerhalb des Wissenschaftsbereiches verstehen, durchaus ein. "
Und Studierende, die ihre Uni aus eigener Tasche mitfinanzieren - bewerten die Qualität der Ausbildung deutlich kritischer. Janka Willige von der HIS GmbH hat diese Beobachtung gemacht.
"Nicht zuletzt muss es wahrscheinlich die kritischere Haltung der Studierenden sein, die nun sozusagen zu Kunden geworden sind und auf Bedingungen an den Hochschulen treffen, die sich eben noch nicht geändert haben."
Momentan ändert sich viel im Hochschulbereich. Wissenschaftler, die mit der Evaluation dieser Veränderungen beschäftigt sind, kommen da kaum noch nach. Berlin zum Beispiel will demnächst eine "nachfrageorientierte Finanzierung" zusätzlich zur leistungsorientierten Komponente einführen. Für Dr. Michael Jäger ein Albtraum - aus wissenschaftlicher Sicht:
"Die Herausforderung liegt dann auch einfach mal darin, die Instrumente über eine Zeit auch erst mal anzuwenden, damit man Effekte auch wirklich sehen kann. Aber eben nicht alle paar Jahre auf ein neues Pferd setzen oder alle paar Jahre wieder einmal ein völlig anderes Finanzierungsverfahren diskutieren."