Die Bochumer Forscher versuchen solche Nebenwirkungen auszuhebeln, indem sie auch die physiologisch ansteigende Kontraktionskraft des Herzens unter stärkerer Belastung an den Schrittmacher übermitteln. Dazu entwickelten die Wissenschaftler um Jürgen Werner eigens einen faseroptischen Sensor, dessen am Ende verspiegelte Glasfaser zusätzlich in die Schrittmachersonde eingefügt wird. Der Effekt: Bei größerer Herzarbeit wird die Glasfaser stärker verkrümmt und ändert entsprechend auch die Lichtleitung auf dem Weg vom Schrittmacher zum Spiegel und wieder zurück. "Dieses Maß für die Kontraktionskraft der Herzens wird in einer von uns entwickelten optoelektronischen Einheit ausgewertet, die wiederum den Schrittmacher entsprechend reguliert", erklärt Professor Werner. Bislang profitierten allerdings nur Bochumer Versuchsschweine von der raffinierten Neuentwicklung. Bis auch klinische Tests in ausreichendem Umfang absolviert sind, werde es noch eine ganze Weile dauern, betont Werner.
Auch ein intelligentes Implantat, dass einmal Patienten mit grünem und grauem Star in die Augenlinse eingesetzt werden soll, befindet sich noch in der Testphase: "Dieser Transponderchip ermittelt den Augeninnendruck und überträgt ihn passiv und berührungslos nach außen", erläutert Torsten Eggers vom Herstellerunternehmen. Damit könnte etwa der richtige Zeitpunkt für eine Arzneieinnahme signalisiert werden und so die Schädigung der Linse sowie der neuronalen Augenelemente verringert werden.
[Quelle: Kay Müllges]