Knapp zwei Millionen Einnahmen, hat das Studentenwerk errechnet, würden fehlen, wenn sich tatsächlich so viele Studierende exmatrikulieren. Aus Baden-Württemberg, wo es die Gebühren schon gibt, kennt man entsprechende Vergleichszahlen. Aber braucht das Studentenwerk für weniger Studenten nicht auch weniger Geld? Eine Milchmädchenrechnung meint Christoph Ripp:
Beispielsweise Köln: Wir haben hier ein enormes Wohnraumproblem, wir haben 4500 Wohnungen für zurzeit über 80.000 Studierende, also viel zuwenig. Wenn das dann alles so käme, dann hätten wir 4500 Wohnungen für 65.000 Studenten, das ist immer noch zuwenig, das heißt in dem Bereich werden die Aufgaben nicht weniger, aber es ist weniger Geld da.
Und dieses Finanzloch muss irgendwie gestopft werden.
Man kann die Mieten erhöhen, was aber nicht wirklich möglich ist, denn die Aufgabe lautet ja, sozial verträgliche Mieten zu haben. Ein anderer Weg wäre, die Essenspreise zu erhöhen. Auch das ist nicht wirklich empfehlenswert: Wenn man sich die Gegend um die Uni in Köln anschaut, dann sind dort lauter Imbissbuden. Die Leute liefen also jeden Tag in die Imbissbude und holen sich ihre Pommes da, was nicht in deren Sinne ist, und nicht im Sinne des Studentenwerkes.
Schließlich könnte man noch den Sozialbeitrag man erhöhen. Und genau darauf wird es auch hinauslaufen.
Wenn man das einmal für Köln grob überschlägt: Wenn 15-20.000 Studierende weniger da wären, bräuchte man eine Sozialbeitragserhöhung von 15 Euro, um allein das wieder auszugleichen.
Auf dem Kölner Campus haben die meisten von den drohenden neuen Kosten auch für Nicht-Langzeitstudenten noch nichts gehört. Frühestens zum Wintersemester 2003 könnte man den Sozialbeitrag in Köln erhöhen. Die Entscheidung darüber will man aber noch nicht sofort fällen, sagt Christoph Ripp:
In Köln haben wir noch die Situation, dass es wir wegen der Größe des Studentenwerkes relativ entspannt angehen können: Wir sind das größte Studentenwerk in Nordrhein-Westfalen und haben deshalb noch Reserven. In anderen Studentenwerken ist es aber schon sehr konkret, da ist es schon durchgeführt worden, weil es diesen Studentenwerken an die Substanz ging.
In Bochum zum Beispiel zahlen die Studenten schon ab dem Sommersemester 2003 mehr.
[Autorin: Andrea Lueg]