Auf dem Rhein bei Duisburg. Naturschützer und Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes fahren den Strom hinab. Sie sehen sich am Niederrhein Plätze an, wo mehr Natur ans Ufer kommen soll. Das nützt vor allem den Fischen. Davon gibt es wieder viele Arten, aber oft nur wenige Tiere, erläutert Klaus Markgraf-Maué von der Naturschutzstation Kranenburg am Niederrhein:
"Die Arten, die besondere Lebensraumansprüche haben, sind zwar wieder zu finden, aber eben sehr selten und da muss einfach wieder mehr Vielfalt an Lebensraumstrukturen her, damit die wieder im Rhein präsent sind. "
Das Schiff fährt durch Industrielandschaft, von Vielfalt am Ufer ist nichts zu sehen.
"Wenn wir jetzt zum Beispiel hier durch Duisburg fahrend nach beiden Seiten schauen, sehen wir Steinpackungen, soweit das Auge reicht oder auch Ufermauern. Und das ist der erste und einfachste denkbare Ansatz, wieder Steinpackungen rauszunehmen, damit der Fluss sein Ufer selber gestalten kann. "
Naturschützer Markgraf-Maué koordiniert für den Naturschutzbund NABU ein Projekt, bei dem der Rhein an 15 Stellen zwischen der holländischen Grenze und Iffezheim am Oberrhein aus seinem Korsett befreit werden soll. Warum er da überhaupt drin steckt, der Rhein im Korsett, erläutert Bernd Lüllau, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein.
"Die Ufer sind befestigt, um dem Strom ein definiertes Bett zu geben. Wenn sie nicht befestigt wären, würde der Strom sich bei höheren Wasserständen neue Wege suchen. Er würde nicht mehr für die Schifffahrt nutzbar sein und würde natürlich auch bei Hochwasser zu einer Gefahr für die Anlieger werden. "
Das Wasser- und Schifffahrtsamt sorgt dafür, dass die Schiffe immer genug Wasser in der Fahrrinne haben und der Rhein sein Bett nicht verlagert. Aber nicht alles, was dafür gebaut wurde, und die Ufer eintönig macht, wird heute noch gebraucht. Es gibt Stellen, da kann der Rhein gefahrlos neue Lebensräume bilden. Viele Fischarten brauchen zum Beispiel unverbaute Kiesufer zum Laichen oder geschützte Buchten am Ufer für die Jungfische. Von den Lebensräumen profitieren auch viele andere Tiere:
Markgraf-Maué: "Es sind ja nicht nur die Fische. Die sind eigentlich nur Anzeiger für die gesamte Lebensgemeinschaft des Rheins und da sind natürlich die Kiesufer auch interessant für amphibische Arten, Laufkäferarten usw., also nicht nur direkt im Fluss gebundene Arten. "
Die Naturschützer wollen auch einen neuen Nebenarm schaffen und einen alten wieder anschließen. Ihre Projekte werden vor allem über über Stiftungen finanziert. Es sind Beispiele, wo und wie sich die Natur an den Rhein zurückholen lässt. Die Naturschützer arbeiten eng mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zusammen.
Lüllau: "Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist für die Schifffahrt da. Aber bei allen Maßnahmen am Strom berücksichtigen wir auch die Belange des Naturschutzes, und versuchen vielleicht auch, die ein oder andere Sünde der Vergangenheit, die am Rhein erfolgt ist, zu beseitigen."
Ein paar Minuten später legt das Boot mit den Exkursionsteilnehmern an einem Buhnenfeld an. Buhnen sind Steinwälle im Strom, die Wasser in die Fahrrinne drücken. Hier schnitten bis vor kurzem einige Buhnen die Fahrrinne von der Uferzone hermetisch ab. Kamen die Fische bei fallendem Wasser nicht rechtzeitig heraus ins Fahrwasser, saßen sie fest wie in einer Badewanne.
Vor ein paar Wochen hat das Wasser und Schifffahrtsamt auf Anregung der Naturschützer an meheren stellen diesen Steinwall, hat Schlitze hineingebaggert, so dass auch bei niedrigsten Wasserständen die Tiere raus und rein können, oder wenn die Flachwasserzone ganz austrocknet, sich eben auch in den Rhein zurück ziehen können.
Davon hatten alle etwas: Die Wasserbauer brauchten die Steine gleich in der Nähe für eine andere Baustelle, sparten sich also unnötige Transporte. Und Schwärme von jungen Barben und anderen neuen Fischen haben nun ein ideales Wohnzimmer, wellengeschützt und flach, mit Ausgang zum Fluss.
"Die Arten, die besondere Lebensraumansprüche haben, sind zwar wieder zu finden, aber eben sehr selten und da muss einfach wieder mehr Vielfalt an Lebensraumstrukturen her, damit die wieder im Rhein präsent sind. "
Das Schiff fährt durch Industrielandschaft, von Vielfalt am Ufer ist nichts zu sehen.
"Wenn wir jetzt zum Beispiel hier durch Duisburg fahrend nach beiden Seiten schauen, sehen wir Steinpackungen, soweit das Auge reicht oder auch Ufermauern. Und das ist der erste und einfachste denkbare Ansatz, wieder Steinpackungen rauszunehmen, damit der Fluss sein Ufer selber gestalten kann. "
Naturschützer Markgraf-Maué koordiniert für den Naturschutzbund NABU ein Projekt, bei dem der Rhein an 15 Stellen zwischen der holländischen Grenze und Iffezheim am Oberrhein aus seinem Korsett befreit werden soll. Warum er da überhaupt drin steckt, der Rhein im Korsett, erläutert Bernd Lüllau, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein.
"Die Ufer sind befestigt, um dem Strom ein definiertes Bett zu geben. Wenn sie nicht befestigt wären, würde der Strom sich bei höheren Wasserständen neue Wege suchen. Er würde nicht mehr für die Schifffahrt nutzbar sein und würde natürlich auch bei Hochwasser zu einer Gefahr für die Anlieger werden. "
Das Wasser- und Schifffahrtsamt sorgt dafür, dass die Schiffe immer genug Wasser in der Fahrrinne haben und der Rhein sein Bett nicht verlagert. Aber nicht alles, was dafür gebaut wurde, und die Ufer eintönig macht, wird heute noch gebraucht. Es gibt Stellen, da kann der Rhein gefahrlos neue Lebensräume bilden. Viele Fischarten brauchen zum Beispiel unverbaute Kiesufer zum Laichen oder geschützte Buchten am Ufer für die Jungfische. Von den Lebensräumen profitieren auch viele andere Tiere:
Markgraf-Maué: "Es sind ja nicht nur die Fische. Die sind eigentlich nur Anzeiger für die gesamte Lebensgemeinschaft des Rheins und da sind natürlich die Kiesufer auch interessant für amphibische Arten, Laufkäferarten usw., also nicht nur direkt im Fluss gebundene Arten. "
Die Naturschützer wollen auch einen neuen Nebenarm schaffen und einen alten wieder anschließen. Ihre Projekte werden vor allem über über Stiftungen finanziert. Es sind Beispiele, wo und wie sich die Natur an den Rhein zurückholen lässt. Die Naturschützer arbeiten eng mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zusammen.
Lüllau: "Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist für die Schifffahrt da. Aber bei allen Maßnahmen am Strom berücksichtigen wir auch die Belange des Naturschutzes, und versuchen vielleicht auch, die ein oder andere Sünde der Vergangenheit, die am Rhein erfolgt ist, zu beseitigen."
Ein paar Minuten später legt das Boot mit den Exkursionsteilnehmern an einem Buhnenfeld an. Buhnen sind Steinwälle im Strom, die Wasser in die Fahrrinne drücken. Hier schnitten bis vor kurzem einige Buhnen die Fahrrinne von der Uferzone hermetisch ab. Kamen die Fische bei fallendem Wasser nicht rechtzeitig heraus ins Fahrwasser, saßen sie fest wie in einer Badewanne.
Vor ein paar Wochen hat das Wasser und Schifffahrtsamt auf Anregung der Naturschützer an meheren stellen diesen Steinwall, hat Schlitze hineingebaggert, so dass auch bei niedrigsten Wasserständen die Tiere raus und rein können, oder wenn die Flachwasserzone ganz austrocknet, sich eben auch in den Rhein zurück ziehen können.
Davon hatten alle etwas: Die Wasserbauer brauchten die Steine gleich in der Nähe für eine andere Baustelle, sparten sich also unnötige Transporte. Und Schwärme von jungen Barben und anderen neuen Fischen haben nun ein ideales Wohnzimmer, wellengeschützt und flach, mit Ausgang zum Fluss.