Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wird Weiterbildung in Deutschland bisher kaum gefördert. Reiner Hammelrath, Direktor des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW, hofft, dass der Wert des lebenslangen Lernens sich in Zukunft auch hierzulande durchsetzt:
"In den anderen Ländern hat der Bildungsbereich schon viel länger den Stellenwert im Bildungssystem, der ihm auch zukommt. Denn Fakt ist ja, das Weiterbildung der längste Bildungsabschnitt ist, nämlich nach Schule und Ausbildung, was ja relativ überschaubare Abschnitte sind, aber Weiterbildung bezieht sich dann sozusagen auf den ganzen Rest des Lebens."
Nordrhein-Westfalen fördert berufliche Weiterbildung seit zweieinhalb Jahren mit dem Bildungsscheck. Maximal 500 Euro beziehungsweise die Hälfte der Kursgebühren übernimmt das Land mit Geld aus dem Europäischen Sozialfond. Vom Bildungsscheck profitieren Angestellte in Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und Selbstständige mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung. Voraussetzung: Interessierte müssen im Vorfeld an einem Beratungsgespräch teilnehmen. Solche Termine vergibt zum Beispiel jede Volkshochschule in NRW. Reiner Hammelrath findet, dass der Bildungsscheck bisher gut angenommen wird:
"Das erkennt man im Übrigen auch daran, dass früher 750 Euro für den Bildungsscheck eingesetzt werden konnten, das hat man auf 500 reduziert, sonst wäre man mit dem Geld nicht ausgekommen."
Weiterbildung während des Berufslebens: Da tut sich in Zukunft auch bundesweit etwas. Zum Beispiel sollen Fortbildungskurse im nächsten Jahr in allen Ländern gefördert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat drei Initiativen zur finanziellen Unterstützung beruflicher Weiterbildung ins Leben gerufen. Erstens: die Bildungsprämie. Sie soll vor allem Geringverdienern ermöglichen, ihre Jobchancen durch Weiterbildung zu verbessern.
"Es zielt natürlich durch die Einkommensbegrenzung auf knapp 18.000 Euro für Alleinverdienende auf eine Zielgruppe, wo man versuchen will durch den Einsatz dieser Bildungsprämie einen Gewöhnungseffekt an Weiterbildung herbeizuführen und damit auch die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, also den vorhandenen Arbeitsplatz oder einen neuen zu erhalten."
Wie der Bildungsscheck ist auch die Bildungsprämie an Bedingungen geknüpft. Den staatlichen Zuschuss erhält nur, wer zu den 154 Euro an Prämie noch einmal die gleiche Summe selbst aufbringt. Einschließlich einer Bagatellgrenze von 30 Euro - für insgesamt 338 Euro also - gibt es allerdings nur ein eingeschränktes Kursangebot.
"Die Bildungsprämie wird sich in erster Linie auf kürzere Maßnahmen konzentrieren müssen, weil ansonsten das Geld nicht reichen würde. Also für längere, ich sag mal, richtig berufsrelevante Fortbildungen wird das nicht reichen, weil das Volumen zu gering ist, aber dafür hat man sich jetzt noch ein weiteres Element überlegt, das sogenannte Weiterbildungsdarlehen."
Das Darlehen soll Mitte kommenden Jahres eingeführt werden. Noch aber steht nicht fest, wie hoch dieser Kredit maximal sein wird. Nur, dass er ohne Prüfung der Kreditwürdigkeit und mit niedrigen Zinsen zu haben ist.
Neben Bildungsdarlehen und Prämie gibt es voraussichtlich ab Anfang nächsten Jahres die Möglichkeit, vorzeitig Geld vom Bausparkonto zu entnehmen, wenn es für die Weiterbildung eingesetzt wird. Der Einzelne kann dann entscheiden, was ihm wichtiger ist: in seine Bildung zu investieren oder in ein Haus.
Doch immerhin: Nach Jahren des Stillstandes scheint Bewegung in die berufliche Weiterbildung zu kommen.
"In den anderen Ländern hat der Bildungsbereich schon viel länger den Stellenwert im Bildungssystem, der ihm auch zukommt. Denn Fakt ist ja, das Weiterbildung der längste Bildungsabschnitt ist, nämlich nach Schule und Ausbildung, was ja relativ überschaubare Abschnitte sind, aber Weiterbildung bezieht sich dann sozusagen auf den ganzen Rest des Lebens."
Nordrhein-Westfalen fördert berufliche Weiterbildung seit zweieinhalb Jahren mit dem Bildungsscheck. Maximal 500 Euro beziehungsweise die Hälfte der Kursgebühren übernimmt das Land mit Geld aus dem Europäischen Sozialfond. Vom Bildungsscheck profitieren Angestellte in Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und Selbstständige mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung. Voraussetzung: Interessierte müssen im Vorfeld an einem Beratungsgespräch teilnehmen. Solche Termine vergibt zum Beispiel jede Volkshochschule in NRW. Reiner Hammelrath findet, dass der Bildungsscheck bisher gut angenommen wird:
"Das erkennt man im Übrigen auch daran, dass früher 750 Euro für den Bildungsscheck eingesetzt werden konnten, das hat man auf 500 reduziert, sonst wäre man mit dem Geld nicht ausgekommen."
Weiterbildung während des Berufslebens: Da tut sich in Zukunft auch bundesweit etwas. Zum Beispiel sollen Fortbildungskurse im nächsten Jahr in allen Ländern gefördert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat drei Initiativen zur finanziellen Unterstützung beruflicher Weiterbildung ins Leben gerufen. Erstens: die Bildungsprämie. Sie soll vor allem Geringverdienern ermöglichen, ihre Jobchancen durch Weiterbildung zu verbessern.
"Es zielt natürlich durch die Einkommensbegrenzung auf knapp 18.000 Euro für Alleinverdienende auf eine Zielgruppe, wo man versuchen will durch den Einsatz dieser Bildungsprämie einen Gewöhnungseffekt an Weiterbildung herbeizuführen und damit auch die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, also den vorhandenen Arbeitsplatz oder einen neuen zu erhalten."
Wie der Bildungsscheck ist auch die Bildungsprämie an Bedingungen geknüpft. Den staatlichen Zuschuss erhält nur, wer zu den 154 Euro an Prämie noch einmal die gleiche Summe selbst aufbringt. Einschließlich einer Bagatellgrenze von 30 Euro - für insgesamt 338 Euro also - gibt es allerdings nur ein eingeschränktes Kursangebot.
"Die Bildungsprämie wird sich in erster Linie auf kürzere Maßnahmen konzentrieren müssen, weil ansonsten das Geld nicht reichen würde. Also für längere, ich sag mal, richtig berufsrelevante Fortbildungen wird das nicht reichen, weil das Volumen zu gering ist, aber dafür hat man sich jetzt noch ein weiteres Element überlegt, das sogenannte Weiterbildungsdarlehen."
Das Darlehen soll Mitte kommenden Jahres eingeführt werden. Noch aber steht nicht fest, wie hoch dieser Kredit maximal sein wird. Nur, dass er ohne Prüfung der Kreditwürdigkeit und mit niedrigen Zinsen zu haben ist.
Neben Bildungsdarlehen und Prämie gibt es voraussichtlich ab Anfang nächsten Jahres die Möglichkeit, vorzeitig Geld vom Bausparkonto zu entnehmen, wenn es für die Weiterbildung eingesetzt wird. Der Einzelne kann dann entscheiden, was ihm wichtiger ist: in seine Bildung zu investieren oder in ein Haus.
Doch immerhin: Nach Jahren des Stillstandes scheint Bewegung in die berufliche Weiterbildung zu kommen.